Full text: Handbuch der technischen Materialwaarenkunde, oder Anleitung zur Kenntniß der Rohstoffe, welche in den Gewerben, Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden

Mineralifche Ruhftoffe, XXIX. Cap, 
8, Weißes Schlagloth aus 24 Kupfer, 8 Zink und 8 Zinn, welches 
lchon bei der Kirfhrothgluth fhmilzt und befonders von den Gelbgießern dazu 
verwendet wird, um nach dem Suffe noch manche Stellen, an denen der Guß 
nicht vollkommen au8gefallen, nachzulöthen, Mit diefem Lothe Iaffen fich alle Ge 
genftände Iöthen, die nad der Operation ihre Form behalten; Sammerfchläge 
und Biegungen vertragen aber die gelStheten Stellen nicht. 
9. Padfongloth. aus Badfong und Zink, zum Löthen des Backfongs. 
Pacffong allein, ohne Beifag, dient zum Löthen feiner Eifenz und Stahlmwaaren, 
10. Silber-Schlagloth oder Silberloth aus 2 Silber und 1 Mei- 
ing zum Löthen des 13löthigen Silber8, oder 3 Silber und 1 Meffing zum Lö- 
hen des 16=- oder 15[öthigen Silbers, Die Nürnberger Waarenhandlungen füh- 
ten unter obigen Namen noch andere Legirungen, die von den Mufikinfirument- 
nachern und Silberarbeitern gebraucht werden, nicht fpröde find und fich an den 
2öthftellen biegen Iaffen, ohne zu fpringen. Cine hHellgelbe Legirung für Mufif- 
nfirumentmacher beftebht aus 3 Kupfer, 2 Silber und 41 Zink; eine noch hHellere 
ür Silberarbeiter aus 2,6 Kupfer, 3.5 Silber und 1.1 Zink; eine ganz filber- 
weiße für Silberarbeiter aus 10.5 Silber, 4.5 Kupfer und 3 Zinn. Auch eine 
Segirung au8 gleichen Theilen Silber und Zink ift {ehr anwendbar. 
11. Gold-SchlaglothH oder Soldloth zum Gebrauche der Gold= und 
Silberarbeiter und zuweilen auch für feine Stahlwanren, gewshnlih aus gleichen 
heilen Gold und Silber beftehend; doch muß immer dasfelbe Gold genommen 
werden, woraus die zu Iöthende Waare gemacht ift, fo daß für Nr. 3 auch zum 
eöthen Gold Nr. Z genommen werden muß, Jedoch gibt e8 auch mancherlei abweis 
Hende Zufammenfegungen, 
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EEE 
XXX. GCapitel, 
Die Salze 
Mir verftehen hier unter der Benennung Salze natürliche Verbindungen 
von Säuren mit falzfähigen Grundlagen oder Salzbafen, nämlich mit Alkalien, 
Erden und den übrigen Metalloryden, woraus zahlreiche Salze hervorgehen, die 
inan gewöhnlich in alfalifche, erdige und metallifche theilt. Wir Können hier nur 
die natürlichen Salze berückfichtigen und müffen alle, die bloß Producte der Che- 
mie und Fabrikation find, übergehen, Sie unterfcheiden fich von einander an Farbe, 
Befhmact, Geruch, Auflsslichkeit im Waffer und äußerer Geftalt. Die meiften 
ind farblos, manche auch gefhmad- und geruchlos, viele [Hmeden falzig, zu- 
'ammenziehend oder bitter, einige find Geruch erregend. Ale Iöfen fih im Waffer 
uf, nur in fehr verfchiedenem Grade; einige ziehen fhon bei gewöhnlicher Tems 
peratur Waffer aus ver Atmofphäre an und zerfließen damit, Man unterfchied Die 
Salze fonft in neutrale, faure und bafifche. Neutrale nannte man diejenigen, 
;n welchen die Säure und BafızZ dergeftalt gegenfeitig ihre Figenfhaften aufßeben, 
daß Feine von beiden vorwaltet; faure find folche, welche mehr, Bafifche aber folche, 
welche weniger Säure enthalten als die neutrale Verbindung. Wenn fi zwei 
Salze miteinander zu einer Fryftallifirbaren Hemifchen Berhindung vereinigen, fo 
nennt man fie Doppelfalkze. Meiftentheil8 find die Salze fryftallifirbar, einige 
in ausgezeichnetem Grade; die meiften im Waffer auflsslichen Salze nehmen beim 
Kryftallifiren eine gewiffe Menge Waffer hHemifch gebunden in fich auf, welches 
man Kryfiallifationswalfer nennt, und diefe Haben in der Regel die Cigenfhaft, 
an trosfner LQuft durch VBerkuft eines Yheiles oder des ganzen Waffergehalt? zu
	        
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