Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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Arbeitern Gelegenheit gegeben werden soll, an gemeinsamen Tischen 
Erfrischungsgetränke zu sich zu nehmen. Ebenso empfehlen sie 
das Ausmalen der Arbeitsräume mit anregenden Farben und eine 
freundliche Ausgestaltung durch Bilder, Blumen usw. All diese 
Mittel erscheinen jedoch sehr problematischer Natur, weil ge- 
nügend Erfahrungen über ihre Auswirkung noch nicht vorliegen. 
Wenn es auch keine brauchbaren Maßnahmen zur Bekämpfung 
der Monotonie gibt, so haben wir zur Resignation um so weniger 
Anlaß, als die Monotonie nicht notwendig die Arbeitsfreude unter- 
graben muß, weil sie dem seelischen Bedürfnis vieler Menschen 
geradezu entspricht, und es liegt auch an und für sich aus diesem 
Gesichtspunkt kein Grund vor, die Monotonie der rationalisierten 
Arbeit zu bekämpfen. Gefährlich ist monotone Arbeit aus einem 
ganz anderen Grunde*!; die Gleichförmigkeit der Bewegungen führt 
zu einseitiger Abnutzung der immer in gleicher Weise bei großer 
Arbeitseile beanspruchten Nervenzellen, Nervenendorgane und 
Muskeln. Deshalb gilt es, Maschinen zu konstruieren*, die diese 
sich ewig wiederholenden Handgriffe in selbsttätigem Gang aus- 
führen und so einerseits den Arbeiter von ermüdender Einförmig- 
keit befreien, andererseits dem Unternehmer Arbeitslöhne er- 
sparen. „Nur in der Kindheit der Maschine sind Pfleger und Wärter 
aller Art notwendig; die voll entwickelte Maschine bedarf solcher 
Nachhilfe nicht mehr.... Nicht mehr die Muskeln, sondern Ge- 
hirn und Nerven arbeiten jetzt....%° Es sind ın letzter Zeit 
tausende Maschinen konstruiert worden, die dem Arbeiter stumpf- 
sinnige, ja gefährliche Tätigkeiten abnahmen und Arbeiten über- 
flüssig machten, die früher die schwersten physischen Anstrengungen 
erforderten. Ziel dieser Entwicklung muß es sein, dem Arbeiter nur 
noch die Aufsicht über die Maschine zu belassen, so daß die Möglıch- 
keit bestände, ihm mehrere Maschinen zu unterstellen, wodurch für 
ihn die Arbeit abwechslungsreich, weniger monoton und nerven- 
zerrüttend würde. Seine Arbeit müßte sich dann im wesentlichen 
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ı E. Atzler, Körper und Arbeit, S. 524. 
2 H. Egon Honisch, Die Rationalisierung des industriellen Produktionsprozesses, 
S. 95. 
3 Hendrik de Man, Der Kampf um die Arbeitsfreude, S. 229. 
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