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beim Unternehmer Gehör zu verschaffen, Reibungen zu beseitigen,
überhaupt dem Arbeiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Besteht die Belegschaft vorwiegend aus Frauen, so wird man diese
Funktion auch mit Vorteil einer geeigneten Frau übertragen. Alma
Hedin*, die Schwester des bekannten Forschungsreisenden Sven
Hedin, berichtet über die guten Erfahrungen, die amerikanische
Betriebe mit derartigen Fabrikpflegerinnen gemacht haben.
Auch wird auf die Arbeitsfreude und Leistung nicht ohne Ein-
fluß sein, wie der Arbeitende zu den in der gleichen Werkstatt und
neben ihm arbeitenden Mitarbeitern steht. Ein allzu freundliches
Verhältnis wird den Arbeiter leicht zu Gesprächen verleiten, die
ihn von seiner Arbeit ablenken, während Mißstimmung sich schließ-
lich auf die gemeinsame Arbeit überträgt. Vor allem und in jedem
Falle wird eine Förderung des Bewußtseins der Zugehörigkeit zum
Betrieb und der Zusammengehörigkeit untereinander sich als eines
der wirksamsten Mittel erweisen, dem Arbeiter seine Arbeit lieb zu
machen*. Die günstige Wirkung für den Betrieb? liegt nicht nur in
dem reibungslosen Hand-in-Hand-Arbeiten, sie erstreckt sich auch
auf eine Steigerung der Leistung aller einzelnen, die, wie sich ex-
perimentell nachweisen läßt, durch das Gemeinschaftsbewußtsein
bewirkt wird,
A. Fabrikwohlfahrt.
Ein sehr umstrittenes Problem ist die Erhöhung der Arbeits-
freude mit Hilfe sogenannter Wohlfahrtseinrichtungen. Die Wohl-
fahrtsarbeit erstreckt sich vor allem auf die Sicherung des Alters
(Pensionskassen) und der Kindheit (Kinderheime), auf die Hilfe-
leistung bei Krankheit, Tod, Invalidität, auf die Schaffung gesunder
Wohnungen (Siedlungen), auf die Fürsorge für ledige Arbeiter
(Kasino, Mädchenheime), auf die Beschaffung verbilligter Lebens-
mittel usw. Wenn die Arbeiterschaft dem ‚„Fabrikwohlfahrts-
rummel‘‘* zum Teil sehr skeptisch gegenübersteht, so hat das seinen
! Alma Hedin, Arbeitsfreude.
? Organisation, Jahrg. 1924, S. 264,
? E. Lysinski, Psychologie des Betriebes, S. 43.
* H. Marr, Von der Arbeitsgesinnung unserer industriellen Massen, S. 15.
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