Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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Hand geleistet werden kann oder wenn die statische Umklammerung 
nur zeitweise erforderlich ist wie beispielsweise beim Drehen schwerer 
Kurbeln, deren Schwungmasse ein festes Anfassen nur an ein oder 
zwei Punkten der Circumferenz nötig macht. In manchen Fällen 
kann durch vollständige Umkonstruktion statische Ermüdung 
vermieden werden, wie z. B. bei der Bohrleier, bei der der Körper 
die dauernde statische Arbeit der Hand übernimmt, die nur die 
Kurbel der Leier zu führen hat. 
Schließlich müssen die Werkzeuge eines Werkzeugsatzes hin- 
sichtlich der Beanspruchung des Arbeitenden aufeinander ab- 
gestimmt sein, um eine leistungsmindernde Anpassung an das neue 
Werkzeug zu vermeiden. Die Arbeiterorganisation muß Werkzeug 
und Arbeitsvorgang so regeln, daß die Möglichkeit eines raschen 
Umgewöhnens von dem einen Werkzeug auf das andere besteht, 
so daß möglichst ähnliche, miteinander vereinbarliche Anforde- 
rungen gestellt werden. Die Ford’sche Arbeitsmethode, die dem 
einzelnen Arbeiter nur eine ganz eng umgrenzte Tätigkeit zuweist, 
entspricht dieser Forderung in zweckmäßiger Weise. Ein Schemati- 
sieren und Vorschreiben der Werkzeuge, wie es Taylor fordert, ist 
nicht immer durchführbar und auch nicht immer zweckmäßig. Die 
durch die Länge der Extremitäten und durch die konstitutionelle 
Eigenart des Arbeiters bedingte Individualität läßt ein imperatives 
Vorschreiben der Werkzeuge nicht als geeignet erscheinen, und ihre 
Nichtbeachtung würde leicht zu Minderleistungen und rascherem 
Ermüden führen. Damit braucht noch keineswegs jeder Laune des 
Arbeiters, der an dem gewohnten, oft unzweckmäßigen Werkzeug 
hängt, nachgegeben zu werden!. 
IL. Anpassung der Maschinen. 
Auch bei der Konstruktion von Maschinen muß auf die psycho- 
logischen und physiologischen Bedingungen des Arbeitenden 
Rücksicht genommen werden. Wenn auch die Tendenz unzweifel- 
haft dahin geht?, die menschliche Arbeitskraft aus dem Produk- 
tionsprozeß auszuschalten und durch Automaten zu ersetzen, 
+ E. Atzler, Körper und Arbeit, S. 620. 
? Industrielle Psychotechnik, Jahrg. 1926, S. 167. 
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