Sache durch eine die Gründe erfassende Abbildung oder durch
kurze treffende Begründung dargetan werden. Bei der Wiedergabe
der Unfallverhütungsvorschriften in Plakatform muß auf die
günstigste Schriftgröße u. a. m. geachtet werden, damit ein bequemes
Lesen möglich ist.
Weit wirksamer als Unfallverhütungsvorschriften sind die erst
in neuester Zeit zur Geltung kommenden Unfallverhütungsbilder.
Als wesentlichen Unfallfaktor hatten wir das Versagen der Aufmerk-
samkeit des Arbeiters erkannt, das durch Abstumpfung oder Gleich-
gültigkeit hervorgerufen wird. Diesem Übel kann gerade an Gefahr-
punkten des Betriebes dadurch abgeholfen werden, daß die Auf-
merksamkeit durch äußere Reize geweckt und erhalten wird. Dazu
ist das Bild sehr geeignet, das die Monotonie der Dinge unterbricht
und durch seine Darstellung wirkt. In Kontrast zur Umgebung
gesetzt, dem Inhalt nach so formuliert, daß es in wirksamer Weise
auf die Gefahrquelle aufmerksam macht, oder aber auf die F olgen
unaufmerksamen Verhaltens hinweist, ist es ein überaus wirksames
Mittel, den Menschen von seiner Gefahrenblindheit zu heilen, ihn
aus seiner Stumpfheit Gefahren gegenüber aufzurütteln. Damit be-
dient sich die Unfallverhütung eines Mittels, das im modernen Werbe-
wesen längst mit Erfolg angewendet wird und das darin besteht,
einem möglichst weiten Kreise von Menschen den zu verbreitenden
Gedanken dadurch aufzudrängen, daß es ihn immer wieder mit der
einem guten Bilde eigenen Eindringlichkeit vor Augen führt und
dabei hervorhebt, daß seine Beachtung persönliche Vorteile bietet.
In den industriellen Betrieben hat die Entwicklung zur Beein-
flussung zur Sicherheit durch das Unfallverhütungsbild, das an-
schaulicher und beredter als alle Warnungen durch Wort und Schrift
ist, auch bereits eingesetzt. Im einzelnen beruht die propagan-
distische Wirkung des Bildes auf folgenden Gründen: „Die bildliche
Darstellung entfaltet zunächst eine starke Sinneswirkung. Das Bild
wird im allgemeinen größer ausfallen können als der sie begleitende
Text. Es läßt in weitem Maße die Verwendung intensiver Farben
zu. Das Bild erregt und fesselt die Aufmerksamkeit in höherem
1 E. Lysinski, Psychologie des Betriebes, S. 239/40.
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