anfänglich in allen ihren Einzelheiten durch gesondert bewußt
werdenden Willensimpuls und unter konstanter Inanspruchnahme
der Aufmerksamkeit vollzogener Bestandteile der Leistung wird
eine Entlastung der Nervenzentren des Gehirnapparates erreicht.
An Hand zweier Beispiele — dem Anziehen eines Maschinen-
bedienungshebels in ungleichen und gleichen Zeitabständen — soll
versucht werden, die ökonomische Bedeutung rhythmisch-auto-
matischer Bewegungen darzustellen. Im ersten Falle, dem Anziehen
des Hebels auf ein in unregelmäßigen Zeitabständen ertönendes
Signal, muß die Aufmerksamkeit und das Gehör stets angespannt
sein, um den Moment des Signals nicht zu verpassen und an den-
selben die Willensanstrengungen zur Ausführung der Anziehung
des Hebels anschließen zu können. Im zweiten Falle, der Anziehung
des Hebels in rhythmischer Regelmäßigkeit, erfolgen sämtliche
Hebelanziehungen ganz automatisch ohne jede Aufmerksamkeits-
und Willensleistung, sobald die ersten zwei bis drei Ausführungen
den Bewegungsrhythmus festgelegt haben*.
Die Tatsache, daß Kinder und Erwachsene primitiver Kultur-
stufe einer Arbeit in dem Maße rascher überdrüssig werden, als sie
anhaltend ihre gespannte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, er-
klärt sich aus der dauernden geistigen Anstrengung. Abhilfe kann
geschaffen werden durch rhythmisch-automatische Gestaltung der
Arbeit in der Weise, daß die anfänglich durch Willensantrieb be-
wirkten Bewegungen derart organisiert werden, daß ein einziger
Anstoß ganze Bewegungsketten auslöst, ohne daß deren Ablauf
das Bewußtsein in Anspruch nimmt. Jede vorangehende Bewegung
wird zum Reiz der nachfolgenden ?.
Die ästhetische Wirkung? des Arbeitsrhythmus äußert sich ın
einer gesteigerten Empfänglichkeit für Gefühlssuggestion, die lust-
betonte Gefühlsassoziationen wachruft, welche der Arbeitsver-
richtung förderliche Willensvorstellungen erzeugen oder stärken.
Das einfachste und häufigste Beispiel dieser Art ist die Steigerung
der Aktivität durch einen Rhythmus, der dem des Marsches oder
1 Praktische Psychologie, Jahrg. 1922/23, S. 165.
2? Karl Bücher, Arbeit und Rhythmus, 5. 22.
3 Hendrik de Man: Der Kampf um die Arbeitsfreude, S, 239.
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