Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

Maschine den menschlichen Körperbewegungen nachgebildet War, 
entsprach der Maschinenrhythmus dem menschlicher Bewegung, 
Er wandelte sich jedoch in ein kontinuierliches Sausen und Klap- 
pern, als aus den hebelnden Bewegungen die drehenden wurden. 
Der Drang aber nach einer rhythmischen Gestaltung bleibt be- 
stehen. Entweder er bleibt unerfüllt, oder aber es bilden sich, wie 
sich das durch zahlreiche Beispiele belegen ließe, in der Bedienung 
der Maschine, wo nur irgend sich die Möglichkeit dazu bietet, 
rhythmische Arbeitsbewegungen heraus. Diesem primären Drang 
nach Rhythmus ist in jedem Arbeitsvorgang so weit als möglich 
Rechnung zu tragen. Es ist ganz erstaunlich, daß man bisher die 
Maschinen so wenig nach diesem Prinzip konstruiert hat, was 
übrigens mit der sogenannten Wirtschaftlichkeit der betreffenden 
Maschine nicht im mindesten in Widerspruch steht. 
Man kann einer rhythmischen Gestaltung der Maschinenarbeit 
dadurch Rechnung tragen, daß man die Maschinen so baut, daß 
ein regelmäßiges Brummen oder Anwachsen und Absinken des 
Sausens, in anderen Fällen ein leichtes Klingen oder ein scharfer 
Taktschlag eingeführt wird!. Sachsenberg erreichte durch einen 
Einbau in eine Schlagspinnmaschine, die ein sehr unangenehmes 
Geräusch verursachte, eine rhythmische Teilung dieses Geräusches, 
wodurch die Arbeit wesentlich erleichtert wurde?. 
Nicht in allen Fällen wird es möglich sein, den Maschinenrhyth- 
mus so zu gestalten, daß er dem des Menschen entspricht oder 
umgekehrt einen Menschen zu finden, der nach seiner rhythmischen 
Veranlagung zu der Maschine paßt. Die große Arbeitseile unserer 
ganz- oder halbautomatischen Maschinen läßt einen natürlichen, 
der menschlichen Natur entsprechenden Rhythmus nicht mehr 
aufkommen. Hier könnte nur durch Umkonstruktion Abhilfe 
geschaffen werden?. 
MM 
&- 
Die arbeitsstörende Wirkung eines ausgesprochenen Gegen- 
rhythmus kann nach Sachsenberg dadurch behoben werden, daß 
ax 
1 E. Atzler, Körper und Arbeit, S. 528. 
* Zeitschrift des V. D. I., Jahrg. 1926, S. 560. 
+ E. Atzler, Körper und Arbeit, S. 530. 
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