4, Durch rhythmische Ausbildung kann erreicht werden, daß! we
die arbeitsstörenden Gegenrhythmen innerlich polyphon verarbeitet da
werden und dann arbeitsstützend wirken. Personen, die längere Zeit er!
rhythmischen Tanzunterricht genommen haben, sind solchen, die W‘
keinen rhythmischen Unterricht genossen, in Fabriken mit regel. tre
mäßigem Geräusch sowohl in bezug auf persönliches Empfinden als
auch auf Leistung überlegen.
5. Eine taktmäßige Unterbrechung eines gleichmäßigen Ge:
räusches erfrischt den Arbeitenden und hebt seine Arbeitsleistung,
Eine Rhythmisierung der Arbeit bei Schokoladepackern ergab
ein Leistungsmehr von 35%, wobei besonders der Leistungsausfall
der letzten Arbeitsstunden gemildert wurde. Miles, der zweite
Direktor des englischen Institutes für industrielle Psychologie
berichtet von einer Leistungssteigerung von 10% durch Verlang-
samung des Maschinentempos, das damit dem Rhythmus des
Arbeitenden besser entsprach‘.
Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß der heutige In:
dustriebetrieb noch an vielen Stellen Raum zu rhythmischer
Arbeitsweise übrig läßt. Die technische Entwicklung des letzten
Jahrhunderts hat auf die seelischen Notwendigkeiten des arbeiten
den Menschen allzu wenig Rücksicht genommen und ihn mecha«
nischen Maßstäben unterworfen. Die Arbeit muß im Sinne des
menschlichen Rhythmus gestaltet werden, wodurch nicht nur eine
größere „Ertriebswucht‘, sondern auch eine Erleichterung der
Fabrikarbeit erreicht werden kann.
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B. Anpassung der Arbeitsbedingungen an die
menschliche Ermüdbarkeit.
I. Arbeit und Ermüdung in Industriebetrieben.
Es muß immer und immer wieder hervorgehoben werden, daß
bei allen Rationalisierungsbestrebungen auf die physische und
psychische Eigenart des Arbeiters Rücksicht genommen und alle
zu vorzeitiger Abnützung führenden Raubbaumethoden vermieden
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ı Soziale Praxis, Jahrg. 1926, Spalte 917.
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