Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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komplexe die Gefahr einseitiger Ermüdung in sich birgt!. Das wird 
aber nur möglich sein, wenn man die Zahl der vier hauptamtlich 
tätigen arbeitsphysiologischen Forscher um einige vermehrt und 
ihnen größere Mittel zur Verfügung stellt. Die Ausgaben des 
bolschewistischen Rußland für seine arbeitsphysiologischen In- 
stitute betragen — wie aus einer Darstellung auf der Gesolei er- 
sichtlich war — das Vierfache derjenigen Deutschlands. 
4. Anpassung der Arbeit an die Ermüdbarkeit 
der Arbeiter. 
Sind die heutigen Methoden der Ermüdungsmessung auch nicht 
geeignet, den zulässigen oberen Grad der Ermüdung erkennen zu 
lassen, so gestatten sie doch die Vorausbestimmung der individuellen 
Ermüdbarkeit. Jedermann ist bekannt, daß ein- und dieselbe Arbeit 
dem einen Arbeiter leichter, dem anderen schwerer fällt, daß bei 
derselben Arbeit der eine Arbeiter früher müde wird als der andere. 
Das hat seinen Grund darin, daß die Blutgefäße mancher Arbeiter 
leichter durchblutet werden als die anderer, daß die Arbeitsfreude 
bei den verschiedenen Menschen verschieden groß ist, daß die 
Empfindlichkeit gegenüber atmosphärischen Verhältnissen ver- 
schieden ist usw. Da andererseits das physiologische Verfahren der 
Arbeitsberechnung eine Angabe der Ermüdungswerte der ver- 
schiedenen Arbeitsarten ermöglicht, kann durch Anpassung der 
ermüdenden Eigenschaften einer Arbeit an die Ermüdbarkeit des 
Arbeiters dergestalt, daß schwere Arbeit Personen von geringer 
Ermüdbarkeit und leichte Arbeit solchen von größerer Ermüdbar- 
keit zugeteilt wird, die Gefahr der Übermüdung eingeschränkt 
werden. 
Die Massenbeschäftigung unserer modernen Wirtschaftsorga- 
nismen läßt eine Berücksichtigung der feinen Unterschiede in der 
Ermüdungsanlage der einzelnen Arbeiter nicht zu. Für die Be- 
dürfnisse der Praxis genügt auch schon eine rohe Gruppierung in 
schwer ermüdbare Arbeiter, minder schwer ermüdbare Arbeiter 
und leicht ermüdbare Arbeiter, ohne daß der Grundsatz der 
zweckentsprechenden Arbeitsanpassung gefährdet wäre. Für die 
1 E_ Atzler, Körper und Arbeit, S. 246. 
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