Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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erzielten Maximalleistungen des Taylor-Systems, die aus der Inten- 
sivierung der Arbeit entspringen. „Durch eine sinnlose Inten- 
sivierung nach amerikanischem Muster könnten wir vielleicht 
unserer Wirtschaft zu einer Scheinblüte verhelfen, aber wir würden 
diesen Aufschwung mit dem Ruin unserer physischen Kräfte er- 
kaufen. Nur wenn wir unsere Arbeitskraft rationell einsetzen, er- 
halten wir unsere Zukunftsmöglichkeiten‘‘*, 
Zur wirksamen Bekämpfung der Ermüdung ist es also not- 
wendig, diejenigen Arbeitsarten zu bestimmen, bei denen unter 
geringstem Energieverbrauch Optimalleistungen erzielt werden. 
Die Arbeitswissenschaft verfügt heute über Methoden?, mit deren 
Hilfe man die Ökonomie einer Arbeitsform genau bestimmen kann. 
Das Verhältnis zwischen Energieaufwand und geleisteter äußerer 
Arbeit, beide in mkg ausgedrückt, gestattet einen Rückschluß auf 
den Wirkungsgrad des belebten Motors für die jeweilige Arbeitsart. 
Dabei wird unter verschiedenen Arbeitsbedingungen, die zur Er- 
reichung desselben Arbeitseffektes dienen, diejenige die vorteil- 
hafteste sein, bei der eine gegebene äußere Arbeit unter dem ge- 
ringsten Energieverbrauch vom Körper vollbracht wird. Man 
könnte dabei so vorgehen, daß man den Energieverbrauch der ver- 
schiedenen industriellen Arbeiten ermittelt und durch Herum- 
probieren die zweckmäßigste Arbeitsform zu finden sucht. Die 
große Mannigfaltigkeit industrieller Arbeit würde ein solches Ver- 
fahren von vornherein wenig aussichtsreich erscheinen lassen. 
Man ist deshalb dazu übergegangen, die günstigsten Arbeits- 
bedingungen für die einzelnen Arbeitselemente festzustellen. Jede 
industrielle Arbeit setzt sich nämlich aus einer relativ kleinen Zahl 
von Elementarbewegungen zusammen. Atzler stellte fest, daß es 
30—40 solcher Elemente gibt, durch deren sinngemäße Zusammen- 
fügung man jede noch so komplizierte Bewegungsform zusammen- 
setzen kann. Als solche Arbeitselemente gelten beispielsweise das 
Drehen einer Kurbel, das Heben von Lasten, das Ziehen und Stoßen 
mit der Hand in senkrechter oder wagrechter Richtung. Bestimmt 
man für jedes solches. Arbeitselement mit Hilfe des Respirations- 
1 Reichsarbeitsblatt (Nichtamtlicher. Teil), Jahrg. 1926, S. 343. 
2 Sonderabdruck der Frankfurter Zeitung, Wege zur Rationalisierung, S. 9. 
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