Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

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ist nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für jeden 
Muskel ein begrenztes. Ja sogar für ein und denselben Menschen 
kann das noch mögliche Arbeitstempo an einzelnen Tagen ver- 
schieden sein. Ebenso unökonomisch und meist auch ‚subjektiv 
arbeitserschwerend wie zu große Arbeitseile ist ein zu langsames 
Arbeitstempo, weshalb ein zu langsamer Gang einer Maschine ver- 
mieden werden muß. Die zu fordernde Arbeitsgeschwindigkeit liegt 
also innerhalb eines ziemlich begrenzten Raumes, der nach Art 
und Schwere der Arbeit, insbesondere aber auch nach der psycho- 
physischen Konstitution unseres Körpers verschieden ist. Wissen- 
schaftlich fundierte Werte für die günstigste Arbeitsgeschwindig- 
keit sind von Atzler und seinen Mitarbeitern! für einige industrielle 
Arbeiten, z. B. das Drehen von Kurbeln, aufgestellt worden. Sie 
ermittelten als optimale Drehgeschwindigkeit je nach dem Kurbel- 
radius 30—35 Umdrehungen pro Minute. 
Beim Einlegen von Überstunden besteht die Gefahr der Über- 
müdung?, weil die Überarbeit auf Kosten von Ruhepausen ge- 
schieht, wodurch eine verstärkte Überanstrengung und eine ver- 
minderte Möglichkeit eintritt, diese Überanstrengung zu beseitigen 
und sich wieder zu erholen. Auch freiwillige Überarbeit hat häufig 
eine deutliche Überreizung der Nerven zur Folge. Diese Unlust- 
gefühle, die fast stets mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie 
Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen und starkes Gefühl der Ab- 
geschlagenheit für den Körper verbunden sind, dauern recht lange 
und können durch zwischendurch eingelegte Pausen nicht beseitigt 
werden, da deren Dauer nicht ausreicht, die durch Überarbeit her- 
vorgerufene Ermüdung zu beseitigen. Prof. Stanley Kent? äußert 
sich über die Überstundenarbeit: „Sobald einmal ein Individuum 
durch Arbeit während der regulären Arbeitszeit einen gewissen 
Grad der Ermüdung erreicht hat und weiterarbeitet (Überstunden), 
ohne die zur Behebung der schon entstandenen Ermüdung nötige 
Erholung zu nehmen, so hat diese Arbeit eine stärkere physio- 
logische Wirkung und erschöpft den Organismus mehr als eine 
ı E. Atzler, Körper und Arbeit, S. 442, 
? Technik und Wirtschaft, Jahrg. 1919, S. 861, 
3 Internationale Rundschau der Arbeit, Jahrg. 1926, S. 435. 
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