Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

und -psychologie nicht möglich ist und wissenschaftlich fundierte 
Angaben über das zulässige tägliche Arbeitsquantum noch fast 
völlig fehlen. 
Je mehr mıt fortschreitender Technik die mechanischen Ge- 
schwindigkeiten zunehmen und die an den Arbeiter gestellten An- 
forderungen — auf die Zeiteinheit bezogen — steigen, desto dring- 
licher wird die physiologische Notwendigkeit einer Arbeitszeit- 
verkürzung sein. 
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2. Das Problem der optimalen Arbeitspausen. 
Neben der richtigen Begrenzung der täglichen Arbeitszeit ist 
die zweckmäßige Größe und Verteilung der Erholungspausen für 
den Nutzeffekt der Arbeit von großer Wichtigkeit, da bei günstiger 
Organisation der Arbeitspausen mit einem Minimum anErmüdung 
ein Leistungsmaximum erzielt werden kann. Die Pausen sollen 
die durch die Arbeit angehäuften Ermüdungsstoffe beseitigen und 
damit die Arbeitsfähigkeit auf ihren normalen Stand erheben. Das 
geschieht dem Verlauf der Ermüdung entsprechend teils durch ver- 
hältnismäßig kleine Pausen, durch die ein teilweiser Ermüdungs- 
ausgleich der zunächst beteiligten Organe bewirkt wird, teils durch 
größere Ruhepausen, die eine Wiederauffrischung des sich langsam 
erschöpfenden Energievorrates ermöglichen!. Eine psycho-physi- 
schen Forderungen gerecht werdende Pausenregelung ist im 
Interesse einer rationellen Ökonomie der Arbeitskraft unbedingt 
erforderlich und das Problem der „Mehrleistung durch Ruhe?“ 
ist der Sphäre bloßer akademischer Diskussion ein für allemal ent- 
rückt und fordert die volle Aufmerksamkeit der Praktiker. 
Bei der psychophysischen Regelung der günstigsten Pause 
kommt es vor allem darauf an, die Hauptwirkung der fortlaufenden 
Arbeit auf den Arbeiter, die Ermüdung, in bestimmten günstigen 
Grenzen zu halten, um sie durch bestimmte günstige Pausen aus- 
zugleichen. Das ist bei guter Wahl und richtiger Dauer der Pausen 
auch durchaus möglich. Dieser Vorgang der Erholung beruht dabei, 
wie bereits angedeutet, einerseits auf einer Beseitigung der 
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1 Technik und Wirtschaft, Jahrg. 1919, S. 862. 
? Frankfurter Zeitung, 11. Februar 1925. 
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