Full text: Anpassung der industriellen Arbeit an die psychophysische Beschaffenheit des Menschen

Dauer genügen, um eine ausreichende Erholung zu gewähren, zumal 
der Übungs- und Anregungsverlust doch kaum zu vermeiden sein 
wird. 
3. Für schwierige Arbeiten von kurzer Dauer werden kurze, aber 
häufige Pausen besser sein als Fortarbeiten, da sich die Ermüdungs- 
wirkung ungünstiger auswirkt als der Anregungs- und Übungs- 
verlust. 
4. Schwere körperliche Arbeiten von langer Dauer sind noch 
nicht exakt und gründlich genug untersucht worden. Es darf an- 
genommen werden, daß hier verhältnismäßig wenig Pausen von 
längerer Dauer sich am günstigsten erweisen. Wenn diese Er- 
gebnisse auch nicht auf Grund von Untersuchungen aus der Praxis, 
sondern solcher im wissenschaftlichen Laboratorium gewonnen 
wurden, so lassen sich doch daraus einige Schlüsse ziehen. Zunächst 
jedenfalls der Schluß, daß die Einteilung der Arbeit innerhalb der 
einzelnen Schichten, wenn sie sich dem menschlichen Organismus 
möglichst günstig anpassen soll, Unterschiede machen muß {für 
verschiedene Arbeiten. Leichte Arbeit kann unbedenklich länger 
und mit weniger Pausen ausgeführt werden als schwere, die unter 
allen Umständen Pausen von genügender Länge erfordert. Bei 
schwerster Arbeit werden Pausen von einer Stunde, vielleicht sogar 
noch länger angebracht sein. 
Weiterhin muß die Individualität des Arbeiters berücksichtigt 
werden, die die gleiche Arbeit für den einen Arbeiter verhältnis- 
mäßig leicht, für den anderen aber schwer erscheinen lassen kann. 
Ja sogar für ein- und denselben Arbeiter kann je nach seiner körper- 
lichen und seelischen Verfassung eine Arbeit bald leichter, bald 
schwerer sein, eine Tatsache, auf die besonders Lindley in seinen 
Untersuchungen hinweist!. Ähnliche individuelle Unterschiede be- 
stehen hinsichtlich der Erholungsfähigkeit und des Ruhebedürf- 
nisses. Demgemäß wird auch die Länge der optimalen Arbeits- 
pausen individuell verschieden sein. 
4 
be 
a 
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a: 
"— 
Diese verschiedene Ermüdbarkeit und Erholungsfähigkeit des 
einzelnen Arbeiters kann natürlich bei der praktischen Regelung 
ı E. Kraepelin, Arbeitspsychologische Ausblicke, S. 437. 
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