Der Inkassoverkehr mit dem Kassen-Verein. 183
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Jahren können im Giroverkehr der Sparkassen auch Eilüberweisungen vor-
genommen werden. Diese werden von der Girokasse des Überweisers direkt
an die Girokasse des Empfängers, also ohne Vermittlung der Girozentrale
zugeleitet. Jedoch erfolgt nachträglich die Verrechnung mit der zuständigen
Girozentrale!).
6. Der Inkasso- und Giroverkehr mit der Bank des
Berliner Kassen - Vereins.
Wie der Überweisungsverkehr der Reichsbank den Zweck hat, den Zah-
lungsverkehr innerhalb Deutschlands zu erleichtern und dadurch gleich-
zeitig den Umlauf an barem Geld zu verringern, 8o soll die Bank des Berliner
Kassen- Vereins für die ihr angeschlossenen Mitglieder des Berliner Bank-
gewerbes durch Zentralisierung des Einzugs der aus bestimmten Geld- oder
Wertpapierumsätzen entstandenen Forderungen sowie der Lieferung von
Wertpapieren Vorteile derselben Art schaffen. Bereits im Jahre 1850 wurde
Jiese Bank von einer Anzahl Berliner Bankiers gegründet; ihre Form ist die
der Aktiengesellschaft. Bis zum Jahre 1926 war Berlin der einzige Ort Deutsch-
lands, an dem eine solche Bank bestand. Seit dieser Zeit sind jedoch in ver-
schiedenen anderen großen Städten ähnliche Einrichtungen geschaffen wor-
den. Den Anlaß hierzu gab hauptsächlich die Erwägung, daß die Versendung
der an verschiedenen deutschen Börsenplätzen auf Termin gehandelten Wert-
papiere von einem Platz zum anderen (z. B. von Berlin nach Frankfurt a. M.)
Kosten und Schwierigkeiten verursacht, die sich vermeiden lassen, wenn die
Lieferung der Stücke an dem auswärtigen Platze (Frankfurt a. M.) durch Aus-
tausch mit einer Firma dieses Platzes erfolgen kann, die zu derselben Zeit
Wertpapiere derselben Art an eine Firma des anderen Platzes (Berlin) zu
liefern hat (Effekten-Ferngiroverkehr?). Diese Einrichtung erfordert natür-
lich eine Zusammenarbeit der an den verschiedenen Börsenplätzen Deutsch-
lands bestehenden Kassen-Vereine.
Der eigentliche Inkassoverkehr spielt jedoch nur beim Berliner Kassen-
Verein eine große Rolle. Dieser befaßt sich mit dem Einzug von Wechseln,
Anweisungen, Schecks, Kupons, Effekten, Rechnungen (Quit-
tungen), die in Berlin oder bestimmten Vororten zahlbar sind. Schecks werden
jedoch nur selten durch den Kassen-Verein eingezogen, weil hierfür andere,
— teilweise allerdings im Anschluß an ihn geschaffene — Einrichtungen be-
stehen, durch die das Inkasso rascher erfolgen kann (s. S. 187 und S. 201).
Würden die Banken den Einzug der Quittungen, Wechsel oder Effekten
von anderen Bankfirmen desselben Ortes durch Kassenboten besorgen, so
wäre in Berlin hierzu eine bedeutende Anzahl von Personen notwendig.
Zudem aber wäre der Bedarf an barem Gelde bei den verschiedenen Firmen
FE
?) Siehe Bernhard Mahrholz in den Plutus-Briefen, Jahrgang 1927, Heft 2.
*) Näheres über den Effekten-Ferngiroverkehr siehe Kapitel V, Abschnitt 9 (Effek-
jenarbitrage) und Kapitel VI, Abschnitt 3.