Full text: Die Technik des Bankbetriebes

304 
Das Wechselkopierbuch. 
Beispiel 
Wechsel- 
t Ausstellungs- 
Wohn ] Aussteller | Ort | Tag 
3Zezogenen > 
Datum der | Nr | Be- | Verfall- 
Einreichung ° trag Tao 
1929 
Sept. | 13 17150] 1500 
,„ 1131171561 | 2000 
Bezogener 
Nov. 126 Gustav Mache 
Dez. | 1 |Fleischer&Co. 
Essen |Fritz Budwig | Bertin 158.29 
Neukölln” Eduard Mielke | Breslau 1.9.29 
Das Verfallbuch. 
Yr. 837. 
Xopierbuch, 
\ıkzept - 
oder | Domizil 
Cratte 
Order 
Einreicher 
and Vorgiranten 
Akz. 
Akz. 
| — | eigene | Walter Knoche & Co. 
Deutsche Bank | Fedor Braun \Fritz Budwig 
Fedor Braun 
Carl Weiß & Co. | 
' Max Rose 
305 
Ausgegangen 
ap 
‚Ausgegang. 
am 
WEN 
Reichsbank | 3.9.29 
dto. 10.9.29 
aufzufinden. Die Nummer wird auch in die Wechselabrechnung (Diskont- 
nota) aufgenommen. Ferner werden beim Kopieren der Wechsel an die rechte 
obere Ecke Ortsnummer — auf Grund eines mit laufenden Nummern ver- 
sehenen Ortsverzeichnisses!) —, Name des Zahlungsorts und Verfalldatum 
gesetzt, um die Wechsel aus dem Portefeuille schnell heraussuchen zu können 
(s. S. 307 und Beispiel 31). 
Welche Angaben in das Wechselkopierbuch sonst noch eingetragen 
werden, geht aus dem obigen Schema (Beispiel 37) hervor. In diesem 
Beispiel sind auch zwei Spalten enthalten („ausgegangen an‘, „ausgegangen 
am“), in denen bei rediskontierten oder zum Einzug weitergegebenen Pa- 
pieren Name (bzw. Firma) des Empfängers und Datum der Absendung vermerkt 
werden können. Die Eintragung in diese Spalten kann nachträglich auf 
Grund der gleichzeitig mit den Aufstellungen oder Versandbriefen an die 
Käufer oder Inkassostellen angefertigten Durchschriften erfolgen. Häufig 
werden jedoch diese Spalten im Kopierbuch weggelassen; namentlich in den 
Betrieben, wo diese Angaben über den Wechselausgang aus anderen Auf- 
zeichnungen ersichtlich sind (s. S. 306). Soweit Schecks kopiert werden, weicht 
die Einteilung des Scheckkopierbuchs von der des Wechselkopierbuchs etwas 
ab. Gewöhnlich wird die von dem Bezogenen des Schecks vorgedruckte 
Nummer mit eingesetzt, dagegen werden natürlich Verfalltag, Akzeptvermerk 
und Domizil, zuweilen auch die Angaben über die Vorgiranten weggelassen. 
Die Kopierbücher für Devisen müssen auch Spalten für die Angabe der 
Währung enthalten, auf die die Devisen lauten. 
In den Betrieben mit umfangreichem Wechselmaterial werden die Ko- 
pierbücher gewöhnlich nach dem Lose-Blatt-System geführt. Jeder Wechsel, 
in einigen Betrieben auch jeder Scheck, wird auf ein besonderes Blatt kopiert. 
Die Formulare werden dann, geordnet nach den Wechselnummern, entweder 
in ein Buch eingeheftet oder zwischen Kartothekkarten gelegt oder in 80- 
genannte Visiblexbücher (Buchkarteien) geheftet. Häufig werden mehrere 
Formulare für das Kopierbuch auf einen Bogen mit Perforationslinie gedruckt, 
um nicht jedes Formular einzeln in die Schreibmaschine einfügen und nach 
1) Ein solches ist auf Veranlassung des „„Fachausschusses für Bankwesen beim 
Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit‘““ vom Gea Verlag G. m. b. H., Berlin heraus- 
gegeben worden. 
der Niederschrift herausnehmen zu müssen (s. S. 127). Der Vorteil für die 
Anwendung dieses Systems besteht, abgesehen von der Möglichkeit, das 
Kopieren mit Hilfe der Schreibmaschine vornehmen zu können, darin, daß 
als Durchschrift zu den Kopierbuchblättern andere Formulare hergestellt 
werden können. So wird gewöhnlich gleichzeitig ein Formular für das Ver- 
fallbuch (s. unten) durchgeschrieben. Häufig werden auch in einem Arbeits- 
gange Durchschriften für die Obligokontrolle, sowohl für das Einreicher- als auch 
für das Bezogenen-Obligo angefertigt, wie es auf S. 267 geschildert wurde. 
Sofern Schecks und die sofort nach Eingang zum Einzug bestimmten Wechsel 
kopiert werden, braucht hierbei eine Durchschrift für die Obligokarteien 
nicht angefertigt zu werden, weil bei der Annahme zum Inkasso, wie er- 
wähnt, eine Kreditgewährung nicht in Frage kommt. Dasselbe gilt von 
len ins Portefeuille genommenen, später fälligen Inkassowechseln. 
Das Formular für das in dieser Weise hergestellte Wechsel-Kopierbuch 
hat gewöhnlich das in Beispiel 38 angegebene Aussehen. 
In diesem Beispiel ist die für die Wechselnummer bestimmte Rubrik mit 
säinem dicken Strich umrandet, um das Einordnen in die Kopierbuch-Kartei, 
die nach diesen Nummern erfolgt, zu erleichtern. In dem für das Einreicher- 
Obligo bestimmte Formular ist demgemäß nur die Rubrik „Einreicher‘, in 
dem Formular für das Bezogenen-Obligo die Rubrik „Bezogener und Wohn- 
ort‘, in dem Formular für das Verfallbuch die Rubrik „Verfall“ ebenso 
umrandet. 
Das Verfallbuch (bzw. die Verfallkartothek) hat den Zweck, eine 
leichte Kontrolle der jeweiligen Fälligkeit der Wechsel zu ermöglichen, um 
zu verhindern, daß Wechsel nicht rechtzeitig zur Zahlung präsentiert werden. 
Wie erwähnt, kann eine verspätete Präsentation zu erheblichem. Schaden 
für den Wechselinhaber führen, weil dadurch der wechselmäßige Anspruch 
gegen den Aussteller und die Indossanten verlorengeht. Das Verfallbuch 
registriert die im Portefeuille der Bank befindlichen Wechsel nach den Ver- 
falltagen, und an Hand dieses Buches wird daher täglich festgestellt, ob 
sich noch Wechsel im Besitze der Bank befinden, deren Einzug bereits hätte 
bewirkt werden müssen. Die Kontrolle muß so zeitig erfolgen, daß die Prä- 
sentation eines Wechsels noch innerhalb der gesetzlichen Frist (s. S. 253) 
möglich ist. Es genügt, im Verfallbuch die Nummer des Wechsels, die Wechsel- 
Buchwald, Bankbetrieb. 9. Aufl "“®
	        
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