Full text: Die Technik des Bankbetriebes

308 Buchführung in der Wechselabteilung. Wechsel-Memorial. 
10. Die Buchführung in der Wechselabteilung. 
Alle Diskontgeschäfte in Reichsmarkwechseln werden über „Wechsel- 
Konto“ gebucht. Auch die Inkassogeschäfte in solchen Wechseln erscheinen 
meist auf diesem Konto; in einigen Betrieben wird hierfür ein besonderes 
„Inkassowechsel-Konto“ eingerichtet. Auf diesem Konto erscheinen dann 
entweder sämtliche Inkassowechsel oder nur diejenigen, deren Gutschrift 
erst nach Eingang erfolgt. Auch die Rückwechsel erscheinen gewöhnlich auf 
Wechsel-Konto. In einigen Banken wird allerdings ein besonderes Rück- 
wechsel-Konto geführt. Der Inkassoverkehr in Schecks, die auf Reichs- 
markwährung lauten, sowie die diskontierten Reichsmarkschecks werden in 
der Regel ebenfalls über Wechsel-Konto bzw. Inkassowechsel-Konto gebucht. 
In kleinen Betrieben werden freilich zuweilen Reichsmarkschecks, die ein 
Kunde zum Einzug gegeben hat, als Kassenbestand aufgenommen; sie werden 
also wie bares Geld behandelt. In Betrieben mittleren oder größeren Um- 
fangs wird aber diese Methode fast niemals angewendet; einmal weil die Zäh- 
lung der Scheckbestände jedesmal bei Aufnahme des Kassenbestandes zu 
umständlich sein würde, und ferner, weil die Gefahr, daß Schecks unterschlagen 
werden, größer ist, wenn sie zum Kassenbestand gerechnet werden. 
Das Gegenkonto des Wechsel-Kontos ist hauptsächlich das Konto- 
korrent-Konto, weil der Kunde bei diskontierten oder zum Inkasso über- 
gebenen Wechseln und Schecks zu Lasten des Wechsel-Kontos oder Inkasso- 
wechsel-Kontos erkannt wird. Für Rückwechsel wird dagegen der Kunde auf 
Kontokorrent-Konto belastet, das Wechsel-Konto bzw. das Rückwechsel-Konto 
erkannt, ebenso bei rediskontierten Wechseln der Käufer der Wechsel auf 
Kontokorrent-Konto zugunsten des Wechsel-Kontos belastet. Bei denjenigen 
Inkassowechseln oder Inkassoschecks, die erst nach Eingang des Betrages 
gutgeschrieben werden, kann der Kunde für den Gegenwert natürlich nicht 
schon bei Eingang der Wechsel oder Schecks auf Kontokorrent-Konto erkannt 
werden. Andererseits muß aber das Wechsel-Konto sofort nach Eingang der 
Abschnitte belastet werden. Gewöhnlich wird daher als Gegenposten des 
Wechsel-Kontos (bzw. Inkassowechsel-Kontos) ein Interimskonto geführt 
(z. B. das Wechseldepot-Konto). Es wird bei Eingang der Abschnitte erkannt 
und bei Gutschrift des Wechsel- oder Scheckbetrages zugunsten des Kunden 
‘Kontokorrent-Kontos) belastet. 
Die Buchführung in der Wechselabteilung unterscheidet sich grund- 
sätzlich nicht von derjenigen in anderen Abteilungen. Die Grundbuchungen 
werden in das Wechsel-Memorial eingetragen, und zwar werden meist 
für die Eingänge (Wechsel-Konto-Soll) und Ausgänge (Wechsel-Konto-Haben)} 
getrennte Memoriale geführt. Die Memoriale werden entweder nach den Gut- 
schriftsanzeigen über diskontierte oder der Bank zum Inkasso übergebene 
Wechsel und Schecks sowie andererseits nach den Belastungsaufgaben und 
Aufstellungen über Rückwechsel, mangels Zahlung zurückgekommene Schecks 
oder rediskontierte Wechsel übertragen. Zuweilen werden für Schecks ge-
	        
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