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Die Basis der Stellage hat sich somit verschoben. Sie war bei der gewöhnlichen
Prämie 184 °/, und ist jetzt bei der Prämie auf schiefer Basis auf 185%, ge-
stiegen. Da der Tageskurs in beiden Fällen nur 184°/, war, entspricht diese
Basis nicht dem Tageskurse. Man nennt eine solche Stellage: „Stellage auf
schiefer Mitte.‘“ Die Basis der schiefen Prämie ist, wie wir sehen, gleich
der Mitte der schiefen Stellage (185°%/,).
Man kann daher sagen:
Stellage und Prämie müssen in jedem Falle auf derselben
Basis aufgebaut werden.
Wir haben in diesem Beispiel vorausgesetzt, daß auch die Stellage auf
schiefer Mitte an der Börse mit derselben Spannung (von 6°%/,) erhältlich ist,
die für eine Stellage auf gewöhnlicher Mitte gezahlt wird. Sofern die Ab-
weichung des Mittelkurses der Stellage vom Tageskurse gering ist, ist dies
auch in der Regel der Fall. Ist der Unterschied jedoch groß, so ist die Stellage
nur mit einem höheren Stellgeld zu handeln. In diesem Falle muß auch der
Prämienkurs der Vorprämie, wenn das Reugeld nur 1%, betragen soll, ent-
sprechend höher gestellt werden. Das Reugeld und der Ecart (die Differenz
zwischen dem Prämienkurse und der Basis der Prämie) müssen in jedem Falle
die Hälfte der Stellagespannung betragen. Ist z. B. eine Stellage auf schiefer
Mitte nur mit einer Spannung von 6!/,%, zu haben, und soll das Reugeld
mit 1%, berechnet werden, so muß der Ecart 21/,°/, betragen, die Prämie
muß also, bei einem Tageskurse von 184°%/,, mit 1861/,°/, auslaufen. Die
Vorprämie lautet daher 1861/,/1°/,. Die Stellage muß somit auf einer Basis
von 1851/, (1861/, — 1%/,) erhältlich sein und Sl 20/, lauten. Eine Probe
ergibt die Richtigkeit der Berechnung. Lautet der Erklärungskurs z. B.
183%.» so zahlt der Käufer der Vorprämie 1%, Reugeld auf 12000 RM.
= 120 RM. Die Bank hat 6000 RM. zu 184 °/, — die fest zum Tageskurse ge-
kauften Stücke — abzunehmen und liefert 6000 RM. zu 182°, aus der Stel:
lage. Sie erleidet also hieran einen Verlust von 2°, auf 6000 RM. = 120 RM.
Beträgt der Erklärungskurs 189° /,, so nimmt der Käufer der Prämie die
Stücke mit 1861/,°/, ab. Die Bank erhält je 6000 RM. zu 184°/, (fest ge-
kaufte Stücke) und zu 1881/,°/; (aus der Stellage); also 12000 RM. durch-
schnittlich zu 1861/,°/.
Wünscht ein Kunde eine Rückprämie zu geben, so kann man sie dadurch
auflösen, daß man die Hälfte des Betrages in festen Stücken verkauft und für
die andere Hälfte eine Stellage kauft. Das braucht nicht erst erklärt zu
werden; denn es ist selbstverständlich, daß man ein Recht durch die
Stellage erwerben muß, wenn man dem Kunden ein Recht ein-
geräumt hat.
Auf Grund einer Rückprämie mit kleinerem Risiko für den Verkäufer
muß die Stellage ebenfalls auf schiefer, aber auf niedrigerer als der regulären
Basis gekauft werden. Will der Kunde z. B. wieder nur 1°/, Risiko tragen, so
hat die Rückprämie, wenn der Kurs 184 °/, ist, zu 182 °/, auszulaufen. Für den
Stellagen auf schiefer Mitte.