Spekulative Devisengeschäfte, 491
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Forderungen gegen das Ausland erhält oder, wie bei der Einräumung von Kre-
diten auf Grund von Warenkäufen (der Stundung des Kaufpreises) zunächst
seine Verpflichtungen nicht abzutragen braucht. Aber es darf dabei nicht
übersehen werden, daß gerade die Zahlung der Zinsen für die Kredite sowie
deren Amortisation dem Schuldnerland Verpflichtungen auflegt, die seine
Zahlungsbilanz in Zukunft belasten. Dasselbe gilt sinngemäß von den Be-
teiligungen an ausländischen Unternehmungen, zu denen auch der Erwerb
von Aktien zu rechnen ist. Insbesondere bei sinkender Valuta eines Landes
pflegt das Ausland zahlreiche Käufe von Aktien der Industriegesellschaften
lieses Landes vorzunehmen, weil der niedrige Preis, der in der Währung des
eigenen. Landes für diese Werte zu zahlen ist, den Anreiz zu spekulativen
Käufen gibt.
In Zusammenhang mit den Krediten sind auch die, namentlich in den
Devisen der Länder mit schwankender Valuta sehr erheblichenspekulativen
Devisengeschäfte zu erwähnen. Das Bestreben, die Schwankungen der De-
visenkurse zu Spekulationsgeschäften auszunutzen, führt dem Markte der aus-
jändischen Zahlungsmittel eine große Anzahl häufig unberufener Personen
zu, die bald als Käufer, bald als Verkäufer auftreten und dadurch die Schwan-
kungen des Geldwertes beträchtlich vermehren. So war in der Inflationszeit
die deutsche Mark eines der größten Spielpapiere in einer ganzen Reihe aus-
jändischer Staaten. Käufe des Auslandes in deutscher Mark erfolgten z. B.
häufig in der Form eines Ankaufs von Scheck oder Auszahlung auf deutsche
Plätze (Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg usw.). Dadurch erhielt das Aus-
land bei den deutschen Banken Guthaben in Markwährung; es räumte
Deutschland Kredite ein, deren Einfluß auf unsere Zahlungsbilanz sich von
der Wirkung anderer, z. B. in Form ausländischer Anleihen gewährter Kredite
nicht erheblich unterschied. Soweit diese Kredite jederzeit oder mit kurzer
Frist fällig waren, hatten sie aber auf den Stand der deutschen Valuta eine
ungünstige Wirkung, indem eine plötzliche Rückforderung großer Beträge
den Markkurs verschlechterte. Darin besteht auch seit der Stabilisierung der
Nachteil dieser Art der Kreditgewährung gegenüber den mit langer, vorher
bestimmter Frist eingeräumten Krediten.
Umgekehrt wirken auf die Zahlungsbilanz eines Landes auch Devisen-
käufe des Inlandes ein. Neben den Devisenkäufen, die zur Bezahlung der im
Auslande erworbenen, für die Einfuhr bestimmten Waren notwendig sind,
oder den Verkäufen derjenigen Devisen, die der Exporteur für die ins Ausland
verkauften Waren erhält, gelangen auch andere Devisengeschäfte zur Aus-
führung, und zwar Käufe, die in Erwartung einer Verschlechterung der Wäh-
rung erfolgen. In Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Beunruhigung, in
denen daher ein Teil des Volkes annimmt, es bestehe die Gefahr einer Er-
schütterung der Währung, die Devisenkurse würden also eine starke Erhöhung
erfahren, werden solche Käufe, die ebenfalls ein Zeichen von „Kapitalflucht“
sind, vorgenommen. Gerät die Valuta tatsächlich ins Wanken, so werden sie
dadurch gewöhnlich noch verstärkt. Sie können einen Umfang annehmen,