Full text: Die Technik des Bankbetriebes

Die .volkswirtschaftliche Bedeutung des Devisenterminhandels. 505 
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rechtzeitig erfüllen zu können. Abgesehen von diesem geringen Unterschied 
wird jedoch in der Regel der Termin schon beim Abschluß des Geschäfts 
mit der Fälligkeit der ausländischen Forderung in Übereinstimmung gebracht. 
Allerdings werden, wenn es sich um langfristige Warengeschäfte handelt, 
zuweilen die Devisentermingeschäfte mit kürzerer Frist abgeschlossen, und 
nach Ablauf wird ein neues Geschäft getätigt. Auf eine bestimmte Frist sind 
jedenfalls, wie hieraus hervorgeht, diese Geschäfte nicht beschränkt. Diese 
Geschäfte dienen dazu, das Kursrisiko auszuschalten, das, wie wir gesehen 
aaben, namentlich in Ländern mit nicht stabiler Währung infolge der Schwan- 
kungen der Valuta recht groß ist. Hat z. B. eine Baumwollspinnerei in den 
Vereinigten Staaten von Amerika Rohbaumwolle gekauft, die in drei Monaten 
in Dollarwährung zu bezahlen ist, so wird sie bestrebt sein, sich schon beim 
Ankauf der Ware die notwendigen Devisenbeträge zu sichern. Sie läuft 
sonst Gefahr, zur Zeit der Fälligkeit der Schuld einen höheren Kurs zu zahlen, 
während sie der Preiskalkulation für die aus der Rohbaumwolle herzustellen- 
Jen Garne den zur Zeit des Einkaufs der Rohstoffe geltenden Dollarkurs zu- 
grunde gelegt hatte. Oft wird sie auf Grund dieser Kalkulation bereits Garn- 
verkäufe im Inlande, also in deutscher Währung, vorgenommen haben. Ebenso 
wird. eine Maschinenfabrik, die z. B. Maschinen an einen holländischen Ab- 
aehmer in holländischer Währung verkauft hat, die Absicht hegen, sofort 
sach Abschluß des Geschäftes das erst später fällige holländische Guthaben 
zu verkaufen. Denn im Falle eines Kursrückganges der Devise Holland kann 
die Fabrik, die beim Verkauf der Maschinen den gegenwärtigen Kurs zugrunde 
gelegt hatte, einen erheblichen Verlust erleiden. Für alle am Außenhandel 
beteiligten. Kreise besteht daher ein sehr großes Interesse an einem Devisen- 
terminhandel. Der Käufer der Rohstoffe hat zwar die Möglichkeit, sich auch 
durch sofortigen Ankauf von Devise New York oder von amerikanischen 
Noten im Kassaverkehr gegen Valutaverluste zu sichern. In der Praxis wird 
er aber solche Käufe nur in den seltensten Fällen vornehmen können, weil 
er die Devisen oder Noten sofort bezahlen muß, während er die Ware erst in 
einigen Wochen erhält und die daraus hergestellten Erzeugnisse sogar erst 
aach weiterem Ablauf einiger Monate verkaufen kann. 
3. An- und Verkauf von Kurssicherungstratten. Man versteht unter 
Kurssicherungstratten vom deutschen Exporteur auf den ausländischen Ab- 
nehmer gezogene Tratten, die im Gegensatz zu anderen nicht akzeptierten 
Wechseln beim Bezogenen nicht zum Akzept und nicht zur Zahlung vorgelegt 
werden sollen. Sie dienen vielmehr ausschließlich der Kurssicherung des 
Verkäufers. Ihre Einführung erfolgte erst in der Inflation, weil die Reichs- 
Jank, die damals hauptsächlich als Käufer der Tratten in Betracht kam, den 
Exporthandel von dem Risiko der‘ Valutaschwankungen nach Möglichkeit be- 
'reien wollte. Seitdem der Devisenterminhandel wieder eingeführt ist, ist diese 
Art der Kurssicherung überflüssig geworden‘). 
1) Nähere Ausführungen über die Kurssicherungstratten waren in der 8. Auflage 
/S. 382) enthalten.
	        
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