Full text: Die Technik des Bankbetriebes

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VL. Die Effektenabteilung. 
1. Allgemeines. 
In der Effektenabteilung werden alle Arbeiten verrichtet, die mit der 
Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren zusammenhängen. Teil- 
weise bildet sie eine Ergänzung der Börsenabteilung; während diese für die 
Ausführung der Geschäfte an der Börse zu sorgen hat, beschäftigt sich die 
Effektenabteilung damit, die gekauften Wertpapiere in Empfang zu nehmen, 
aufzubewahren, die verkauften zu liefern usw. 
Namit ist aber die Tätigkeit dieses Büros noch nicht erschöpft. Auch 
die Verwaltung der Wertpapiere, der an der Börse gekauften wie der von 
der Kundschaft zur Aufbewahrung übersandten, gehört hierzu. Man unter- 
scheidet gewöhnlich zwischen der Effektenkasse, die sich mit der Ein- 
und Auslieferung der Wertpapiere befaßt und dem Tresor, wo die Wert- 
papiere verwahrt und verwaltet werden. 
Die Aufbewahrung und Verwaltung der Wertpapiere verursacht große 
Mühe. Bei der Besetzung der Posten spielt hier wie in der Kasse die Ver- 
trauenswürdigkeit der Angestellten eine wichtige Rolle. Denn die Möglich- 
keit, Wertpapiere zu entwenden, ist in der Effektenabteilung besonders groß. 
Eine wesentliche Erleichterung der Effektenverwaltung wurde durch die Zu- 
sammenfassung der Effektenbestände in Sammeldepots bei den Effekten- 
zirobanken geschaffen (s. S. 365). Dadurch konnte die Zahl der in der 
Effektenabteilung beschäftigten Personen stark herabgesetzt werden. Auch 
das Kontrollsystem ist auf diese Weise vereinfacht worden. Allerdings werden 
die Banken durch das Sammeldepot von der selbständigen Verwaltung der 
Wertpapiere nicht vollständig befreit. Wie auf Seite 367 dargestellt wurde, 
umfaßt das Sammeldepot bisher hauptsächlich Dividendenwerte mit Aus- 
nahme der nicht vollgezahlten Versicherungsaktien. Da somit ein Teil der 
Wertpapiere bei den Banken verbleibt und sich auch nur ein Teil der 
Bankkunden mit der Verwahrung im Sammeldepot einverstanden erklärt 
hat, ist es notwendig, sich zunächst mit der Aufbewahrung und Verwal- 
bung der in natura bei den Banken liegenden Stücke zu beschäftigen. 
Die Wertpapiere müssen in durchaus diebes- und feuersicheren Räumen 
aufbewahrt werden, Kleine Bankgeschäfte bedienen sich der Geldschränke; 
in den größeren Bankgeschäften oder Banken werden Tresors (Stahl- 
kammern) eingerichtet. Das sind besondere Räume, die an allen Seiten 
von dicken Wänden umgeben sind oder in deren Umfassungsmauern Stahl- 
material eingebaut ist. Gewöhnlich werden die Tresoranlagen in den Keller-
	        
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