Full text: Die Technik des Bankbetriebes

542 Die Arbeitsverteilung in der Korrespondenzabteilung. 
In Betrieben, wo in der geschilderten Form eine Entlastung der Korre- 
spondenzabteilung von der Durchsicht der Ein- und Ausgangspost und der 
Kontrolle der Ausführungen stattfindet, werden die eingegangenen Aufträge 
von der Poststelle nicht der Korrespondenzabteilung, sondern den Abteilungen 
zugeleitet, wo sie zur Durchführung gelangen und der dazugehörige Schrift- 
wechsel angefertigt wird. Demgemäß erhält in diesen Banken auch die Korre- 
spondenzabteilung nicht die Überweisungsaufträge der Kundschaft; sie führt 
somit nicht den Schriftwechsel mit dem Kunden, dem Empfänger der Über- 
weisung usw. und erteilt bei Überweisungen durch Postscheck-Konto, Reichs- 
bankgiro-Konto usw. nicht die Anweisung zur Ausführung an die Kasse oder 
Giroabteilung. Ebenso werden in diesen Betrieben z.B. die Aufträge zur 
Übersendung eines Barbetrags direkt von der Kasse, ohne Anweisung der 
Korrespondenz, ausgeführt. 
Unabhängig davon, welche Teile des Schriftwechsels von der Korrespon- 
denzabteilung oder den mit der Geschäftsabwicklung betrauten Büros bzw. 
deren Nebenabteilungen (Wechsel-, Devisen-, Effekten-Korrespondenz usw.) 
erledigt werden, ist es üblich, in der Korrespondenzabteilung eine Unterteilung 
nach der Art des Schriftwechsels vorzunehmen. So findet in größeren Be- 
trieben regelmäßig eine Trennung zwischen der Lorokorrespondenz (bei 
Bankgeschäften, die als Einzelfirma betrieben werden: Suokorrespon- 
denz) und der Nostrokorrespondenz (bei Einzelfirmen: Miokorrespon- 
denz) statt. Die Loro- (Suo-) Korrespondenz betrifft den Verkehr der Kunden 
mit der Bank, die Nostro- (Mio-) Korrespondenz den Verkehr der Bank als 
Kunde einer anderen Bank mit dieser. Häufig wird auch die Loro- (Suo-) 
Korrespondenz nach der Art der Kundschaft getrennt (Privatkundschaft, 
Banken und Niederlassungen), oder nach deren Wohnsitz, die Nostro- (Mio-) 
Korrespondenz nach Inlands- und Auslandskorrespondenz. Bei allen Gruppen 
findet zuweilen eine weitere Einteilung nach den Anfangsbuchstaben der 
Personen oder Firmen (A—E, F—J usw.) statt, mit denen der Schriftwechsel 
zu führen ist. Nach diesen Gesichtspunkten wird in den großen Betrieben 
teilweise auch eine Verteilung des in den Nebenkorrespondenzabteilungen zu 
erledigenden Schriftwechsels vorgenommen. 
Grundsätzlich werden alle Briefe, gleichgültig, in welchem Büro sie ge- 
achrieben werden, vor der Absendung auf ihre Richtigkeit geprüft; gewöhn- 
lich von dem Leiter der Abteilung, der gleichzeitig eine Unterschrift zu leisten 
hat. In Banken, bei denen die Unterzeichnung durch zwei Personen erfolgt, 
wird die andere Unterschrift — an erster Stelle — häufig von einem Mit- 
gliede des Vorstandes oder Prokuristen geleistet. Nach vollständiger Unter- 
zeichnung gelangt die Korrespondenz in die Briefexpedition zur Absendung. 
In einem ordnungsmäßig geleiteten Bankbetrieb ist es erforderlich, daß über 
sämtliche Geschäftsvorgänge schriftliche Abmachungen erfolgen. Jeder 
schriftlich oder telephonisch erteilte Auftrag muß sofort schriftlich bestätigt, 
jede schriftliche Anfrage möglichst rasch beantwortet werden, 
In den folgenden Abschnitten soll ein Teil des im Bankverkehr üblichen
	        
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