Full text: Die Technik des Bankbetriebes

Die verschiedenen Arten der Kontokorrente. 699 
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Diese Trennung erleichtert besonders die Zusammenstellungen über die ins- 
gesamt von der Bank gewährten Kredite und ihre Verpflichtungen. Es kann 
für ihre Dispositionen z. B. von Wichtigkeit sein, zu wissen, welche Beträge 
ihr die Filialen schulden. Unter den Nostrokonten wird noch eine weitere 
Teilung vorgenommen. Wie wir gesehen haben, werden gewöhnlich auch für 
den Verkehr mit den Abrechnungsbanken (Reichsbank, Kassen-Verein, Post- 
scheck-Konto) besondere Kontokorrente eingerichtet. 
Alle diese Kontokorrentgruppen können in größeren Banken natürlich 
nicht von einem Buchhalter geführt werden. Man weist daher jedem Buch- 
halter einen bestimmten Kreis von Konteninhabern zu. Die Einordnung er- 
folgt häufig nach den Anfangsbuchstaben der Personen oder Firmen — so 
unterscheidet man z. B. zwischen den Kontokorrenten A—C, D—PF usw. 
Ferner wird noch ein Kontro pro diverse geführt. Es enthält die Umsätze mit 
solchen Personen (Firmen), mit denen gelegentlich einmal Geschäfte abge- 
schlossen wurden, so daß sich die Anlage eines besonderen Kontokorrent- 
Kontos nicht verlohnt. 
Häufig wird für einen Kontoinhaber nicht nur ein Konto geführt, sondern 
es werden mehrere Konten angelegt. Dies geschieht z. B., wenn ein Kunde so 
verschiedenartige Geschäfte macht, daß es unmöglich wäre, zum mindesten 
den Überblick erschweren würde, wenn man sie alle auf dasselbe Konto buchen 
wollte. Wie erwähnt, pflegen die Banken ihren größeren Kunden nicht bei 
jedem Geschäft (z. B. nicht beim Diskontgeschäft) die Provision in der Rech- 
nung anzusetzen, sondern oft wird vereinbart, sie im ganzen vom Umsatz auf 
dem Konto, und zwar von dessen größerer Seite, in Ansatz zu bringen. Werden 
nun Geschäfte gemacht, für die keine Provision zu zahlen ist, so müssen sie ent- 
weder auf dem gewöhnlichen Kontokorrent-Konto, dem Konto ordinario, 
also ‚provisionsfrei‘ gebucht werden, oder es ist ein besonderes Konto zu 
führen. In der Regel wird auch das Scheck-Konto, das den Scheck- und In- 
kassoverkehr aufnimmt, von den Banken „franko Provision‘ geführt. Dasselbe 
gilt von dem sogenannten Depositen-Konto. Es ist das Bestreben der 
Banken, die überschüssigen Barmittel der weitesten Kreise des Publikums 
anzusammeln und nutzbringend zu verwerten. Wie erwähnt, nennt man die 
Spargelder des nicht an der Produktion teilnehmenden Publikums Depo- 
sitengelder und bezeichnet die Kontokorrent-Konten, auf denen diese Gelder 
dem Kunden gutgeschrieben werden, als Depositenkonten. Auch die Provision 
für die von dem Kunden auf Grund von Akzeptkrediten auf die Bank gezogenen 
Akzepte, die Akzeptprovision, wird dem Kontoinhaber gewöhnlich sofort 
bei der Leistung der Akzeptunterschrift separat belastet. Auch für die aus dem 
Akzeptkredit entstehende Verpflichtung des Kunden gegenüber der Bank wird 
der Kunde auf .einem besonderen Kontokorrent-Konto belastet (z. B. Hans 
Müller, Akzeptenkonto), das somit ebenfalls provisionsfrei geführt werden kann. 
Mit diesem Kontokorrent-Konto des Kunden ist nicht das Akzepten-Konto 
zu verwechseln, auf dem die Verpflichtungen der Bank aus den von ihr akzep- 
tierten Wechseln erscheinen. Dieses Konto ist ein Sachkonto, während das
	        
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