Full text: Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover im Jahre 1927

Georsitraße bei Cate Krönke 
damals fich gewaltis (teigernden ritterlichen Kulturbedürfniflen, auch sab die unmittelbare Nähe der 
bürgerlichen Siedelung mit einer zahlenmäßis bedeutend überlegenen Einwohnerfchaft wohl für den 
Fall immer möglicher Differenzen Bedenken hinfichtlich der Sicherheit. So hören wir im Jahre 1215 erlt= 
mals von der Burs auf dem Lewenroth, die als LTauenrode bekannter iflt. Die Lage war äußerlt 
glücklich auf dem weltlichlten Vorlprungs der Leinedüne, der den Flußübersang vermittelte. Eine Sicherung 
sesen die Stadt gewährte der Leinearm am jekisen Hohen Ufer, der, wohl erft damals zu diefem 
Zwecke hierhergeleitet, feinen Lauf bis zum Dreißigjährigen Kriege noch zweimal gewechlelt hat, Von 
hier aus beherrichte der Bursherr die durch ein Tor bei der Roßmühle nach Hannover hineinführende 
Straße und hatte es in feiner Hand, den Handelsverkehr zu Iperren, wenn ihm die Stadt nicht willfähris 
war. Diele (tändise Drohung war es wohl in der Hauptfache, die den Bürgern die Lauenrode fo lältis 
machte und die das Volksbewußtfein bis auf den heutigen Tas als wichtigltes Ereignis der Stadtselchichte 
die Schleifung der Zwinsburs feiern läßt, die fich Bürgermeilter und Rat für ihre Parteinahme im Lüne= 
jurser Erbfolsekries zulichern ließen. Im Jahre 1371 wurde das Grafenfchloß dem Erdboden gleichgemacht 
und auf dem Bursberse feierten die Bürger hinfort alljährlich ihr Papaseienfchießen, unler heutiges Schüben= 
felt, bis auch der Berg eingeebnet wurde und feine Sandmallen zur Erhöhung des jebigen Hohen Ufers 
Verwenduns fanden. Auf den um den Bursbers herum gelegenen Ritterhöfen der Bursmannen aber fiedelten 
fich unfreie und nichtzünftige Tagelöhner und Leineweber an. Erft in der Zeit des Dreißisjährisen Krieges 
besinnt fich auch hier unter (tillchweisender Förderung durch den Landesherrn, aber fehr zum Nachteil 
der alten Stadt, (tädtilches Leben Zu resen, und die Endjahre des großen Krieges werden Zeuse von der 
völligen Neuanlage eines zweiten Hannover, das als Calenberger Neuftadt bis zum Jahre 1824 als 
(elbfltändiges Gemeinwelen beftanden hat.
	        
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