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Archivltraße vor 1836
zevölkerungssdichte,
Aufzählung von
Fabriken und Ge=
werbe in der Stadt
Hannover um 1796,
Weiterhin haben die Kammer und andere öffentliche Landeskalfen seraume Zeit hindurch den da:
mals hohen Zinslat von 4°% gezahlt und für viele hannoverfche Kapitalien Verwendung gehabt. Eben(lo
hat man es vorsezogsen, lein Geld in sroßen Anleihen auswärtiger Staaten anzulesen, [tatt fie der ein-
heimifchen Indultrie und dem Handel zuzuführen.
Man findet es daher bequemer, leichter und ficherer, als Rentner zu leben oder eine sute „Bedienuns”
zu bekleiden, als ein Kaufmann zu fein.
Patje will die Hannoveraner wesen der fo geflchilderten Sinnesart nicht anklasen und beklagen.
- „Bei ihrer senüslamen Erwerbs= und Genußbesierde ilt vielleicht mehr wahre Gilückleliskeit als in dem
Toben des Reichtums und aller der Mittel, die ihn verlchaffen. Mit der Sinnesart der Hannoveraner
verträgt fich am belten [tiller Frieden der Seele, dies höchlte Gut des Menlchen, aber reich und unter-
nehmend macht diele Sinnesart nicht.”
Bei der Beurteilung der wirtfhaftlichen Verhältnifle Hannovers darf man aber den Umftand nicht
ınberücklichtist lallen, daß die ländliche Bevölkerung wesen der natürlichen Belchaffenheit des Landes bei
weitem überwos. Diele hat drei Viertel, die ftädticche nur ein Viertel der Gelamtheit ausgemacht.
Außerdem muß noch die fchwache Bevölkerung der kurhannoverlchen Lande, welche durchlehnittlich
1400 Seelen auf die Quadratmeile betragen hat, als Hindernis einer aussedehnten Fabriktätiskeit hervor=
gehoben werden.
Dem gelchilderten ruhigen, belchaulichen Sinnen und Treiben der hannoverlfchen Bevölkerung ent[pricht
die gerinse Gewerbetätigskeit der Stadt Hannover (Altltadt und Calenberger Neuftadt, welche damals
(463 Häufer und auslchließlich der Belatbuns 16 500 Einwohner gezählt hat).
So befinden fich um 1796 nachftehende Fabriken in Hannover:
2 Kattun= und Leinendruckereien,
Io Cichorienfabriken, die zulammen jährlich 3420 Zentner Cichorien herftellen,
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