Entltehung besriffenen „Eiflenbahnwerkltätten Leinhaufen”. Daneben wurden zahlreiche Wohnhäufer und Robert Gralftorf
Villen errichtet. Das Gefchäft dehnte fich infolge der regen Bautätigkeit nach dem deutfch=franzöfifchen DE
Kriege Ichnell aus, wobei oft 400 Mann befchäftist wurden. Auch außerhalb Hannovers wurden zahlreiche
Bauten errichtet, fo die Zuckerfabriken in Fallers=
leben, in Groß=-Munzel bei Wunltorf, in Lehrte, ein
Gymnalium in Salzwedel; ein fehr großer Teil der
Bau=AÄnlagen des Hauptbahnhofes Hannover, ferner
drei gewölbte Eilenbahnbrücken in Hannover, näm=
ich über der Alten Cellerheerftraße, Volgersweg
und Könisltraße, lowie zahlreiche andere. Brücken
und Wegeunterführungen bei den damaligen Bahn=
bauten. — Der Sohn des foeben Genannten, Robert
Graltorf, machte nach dem Befuche eines Real=
3yrmnaliums die Maurerlehre durch, beluchte in
den Winterhalbjahren die Bausewerklchule zu Holz=
minden, war 4 Jahre bei der Aktienselelllchaft
für Beton= und Monierbau in Berlin und Dresden
auf den technilchen Büros und auf Baultellen tätis,
oblag 3! Jahr dem Studium für Bauingenieur-
welen an der Technifchen Hochlehule in Hannover,
arbeitete 1 Jahr als Entwurfs=Insenieur bei der
Abteilung Brückenbau der Gutehoffnunsshütte in
Sterkrade (Rhld.) und [chloß ab mit einer 4 jährigen Tätigkeit als technifchzr Direktor bei einer großen Eifen=
seton=Unternehmuns. Nach diefer gründlichen Vorbildung errichtete er, wie bereits oben erwähnt, am
I. April 1902 ein eigenes Insenieur=Büro nebft Bauunternehmuns. Da der Vater in den verflolle2en 30
Jahren fehr bekannt geworden war, nahm das Gefchäft (chnell an Bedeutung zu. Hierzu kam der günltige
Umftand, daß die aufblühende und überall in Anwendungs kommende Beton= und Eifenbetonbauweile reich=
lich Aufträge brachte. Das Gelchäft wurde immer mehr mit Malßchinen ausgeltattet und indultriell ausgebaut.
Es war bald eine Zweisgniederlallung in Danzis erforderlich, von wo aus in Welt- und Oltpreußen, aber
auch in den deutlch=ruffilchen Oftleeprovinzen, namentlich in Liebau und Pernau gebaut wurde. Vorüber=
gehend wurde eine Zweisniederlallung in Budapelt unterhalten, um vqn hier aus große Silobauten in Fello=
galla zu errichten. Dann erfolste die Errichtung einer Zweigniederlaffung in Darmltadt, die aber 1917 nach
Mannheim verlest wurde. Es wurden in der ganzen Zeit zahlreiche Insenieurbauten, wie: Woallerbehälter,
Wallertürme, Brücken mit (chwierigen Fundierungen, Rammarbeiten in FHolz= und Eifenbetonpfählen ver=
(chiedener Sylteme, Fabrik= und Lagergebäude, Bunkeranlasen für Kohle, Erz, Salz, Getreide ulw. in
zisenen Büros entworfen und ausgeführt. Wo es zweckmäßis war, wurden die damit verbundenen Erd=,
Maurer= und Zimmerarbeiten mit übernommen. In
der Hauptfache brachte die fich mächtis entfaltende
Großindultrie, (owie dieBedarfsfälle derBehörden viel
Arbeit an zahlreichen Pläsen Nordwelt= und Süd=
deutfchlands, aber auch an vielen anderen Pläten des
Reiches. Im Durchfcehnitt wurden 500-800 Mann be=
(chäftist. In der Inflationszeit einige Jahre bisüber 1800.
Die Unternehmung belfigt am Bahnhof Wülfelein rd.
20 Mrs. großes Gelände für den Lagerplaß, die erfor=
derlichen Gebäude Zur Unterbringung der Malchinen
ınd eine Reparaturwerkltatt für Baumalchinen. Alle
Aufträse werden hier weitsehendlt vorbereitet, fodaß
fie mit kürzelterLieferzeitübernommenwerdenkönnen
Seit 1922 wurde Dr.Ins.Diethelm, der leit länsererZeit
im Gelhäfttätigs ilt, Teilhaber u. als 2. Gelchäftsführer
veltellt. Auchein Bruder desGrü nders,FranzGraltorf,
war 6 Jahre in derFirma tätig,er fiel 1917im Felde; der
jüngere Bruder, Dipl.Ins. KarlGraltorf ilt fleit 1919 im „Kundlchaft” Riga 1858
Dienfte der Gefelllchaft. 5Poliere find bereits über 25 rg
Jahre bei derFirmatätis. — Die vom Gründer gleichfalls im Jahre 1902 errichtete Kiesbaggerei und Zementwaren=
fabrik wurden ausZweckmäßiskeitssründen am 1.Jan. 1923 von derBauunternehmung abgetrennt und unter der
Firma Ernft Robert Gralftorf, Hannover= Wülfel, als felbltändiges Unternehmen weitergeführt. Siehe auch Seite 67.