WALDEMAR PRUSS GM 8. H, HANNOVER Ti
. . . 7 G.m. 6.14.
Armaturenfabrik und Metallsießerei
Es ift verltändlich, daß in einer Stadt, in der die Zentralheizungs = Indultrie ihre Geburtsltätte fand,
auch das Bedürfnis nach Sonder=Armaturen für das Gebiet der Zentralheizungen befonders ftark hervortrat
und damit auch die Bedingungen für die Entwicklung einer Fabrik für Heizungs Armaturen gegeben waren.
Ss las deshalb nahe, daß Herr Waldemar Pruß
in leiner im Jahre 1889 gegründeten /Armaturen=
fabrik Ichon fehr bald nach Gründung feiner Firma,
den an ihn aus dem Kreife der Zentralheizungs=
Indultrie ergehenden Anfragen und Anregungen
“olsend, die Herftelluns von Sonder = Armaturen
ür Zentralheizungsanlasen aufnahm. Damals
:huf Herr Pruß als einer der erlten ein für Heizungs=
\nlasgen beltimmtes Abfperr= und Regelungs=
JIrsan, das eine dauernd leichte Beweglichkeit mit
Jichtem Abfchluß vereinte und srundlesend für
die weitere Entwicklungs diefles heute fehr wichtigen
Zweiges der Armaturen=Fabrikation geworden ilt.
Die Firma, die leit dem Jahre 1 910 von dem Diplom=Ingenieur Friedrich Schulz als Inhaber geleitet wird, hat
25, unter[tübt durch eine falt 40 jährise Erfahrungs auf ihrem Spezial= Gebiete, verltanden, ihre Erzeusnille durch
nultersültise konftruktive Durchbildung und (achsemäße Werkftatt = Ausführung auf angelehener Höhe zu
halten. Ihre Haupterzeusnille find doppelt einftellbare Regelungsorgane für Warmwaller= und Niederdruck=
dampfheizungen, für deren Herftellung fie zu Zeiten normaler wirt(chaftlicher Verhältnille etwa 80 bis
100 Arbeiter befchäftist.
‚ Tand in Hand mit der Vervollkommnung der Heizungsanlagen ent[tand die Forderuns, die Regelung der
Heizkörper lo zu beherrfchen, daß die bei der Ausführung der Rohrleitung fich ergebenden Abweichungen gegen=
über den Annahmen der Berechnung ausgeglichen werden können. Auch ift die erftmalige Einregelung der ganzen
Anlase durch Einftelluns des jedem Heizkörper zukommenden Höchftquerlchnittes eine Vorbedinsung Zur Er=
reichung einer generellen Regelung. Alle: diele Gründe machen das Hilfsmittel einer guten Voreinftellung der
Regelunssorsane (owohl bei Warmwaller= wie bei Niederdruckdampf=Heizungen unentbehrlich.
Als Regelungs=- Organe für Warmwallerheizunsen werden vorzussweile Hahn=Konlftruktionen verwendet
wesen ihres geringeren Durchflußwiderftandes gegenüber Ventil=Konltruktionen, deren Anwendungs deshalb
1auptlächlich auf Niederdruckdampf-Heizungen befchränkt bleibt. Das Konftruktionsprinzip des Resulierhahnes
t nach Fisur 1 dadurch gekennzeichnet, daß jede der hauptlächlichen Betätigungen des Hahnes durch einen
(elbltändisen Mechanismus ausgeführt wird, d. h. der dichte Abfchluß erfolgt durch das Abfchlußorsan, das
Küken, die Einftellung des maximalen Durchflußquerfchnittes ganz unabhänsis davon durch ein befonderes im
'nnern des Kükens angeordnetes Regelungsorsan. Beide Organe werden unabhängig von einander betätist, ohne
den gerinslten Einfluß auf die Reibunssverhältnille zwilchen Gehäufe und Küken, die bei jeder gewählten Vor=
einftellungs unverändert bleiben, weil das Küken nicht vertikal im Gehäulfe verltellt wird, londern fich nur rein
horizontal zwilchen den den Drehungswinkel besrenzenden [tarren angesollenen,im Innern des Gehäules liegenden
Anfhlägsen bewest, während das im Innern des Kükens liegende Regelunssorsan die inneren Gehäulewandungen
überhaupt nicht berührt, allo auch an der Reibung nicht teilnimmt. Die Reibuns zwilchen Gehäufe und Küken
it, wie die Abbildung zeist, durch Anbringung von Dichtungsleiften auf das geringsmögslichlte Maß belchränkt,
infolgedellen: „dichter Ablchluß und dauernd leichte Beweglichkeit”. Das Maß der Voreinlftellung ilt jederzeit
rein Außerlich zu erkennen, ohne daß der Griff abgenommen zu
werden braucht.
Auch beidem unter Figur 2 abgebildeten Regulierventil fürNieder=
druckdampfheizungen ilt das sleiche Konlftruktionsprinzip der Ans
wendung getrennter Orsane für den Abfchluß und die Regelung
inngemäß durchgeführt. Die äußere Hauptlpindel gewährleiltet
einen abfolut dichten Abfchluß, die innere Regulierfpindel dagegen
dient nur der Regeluns. Beide Organe geltatten durch ihre von
einander unabhänsise Betätiguns, daß innerhalb der Grenzen des
eingeltellten Durchflußmaximums durch Drehen der äußeren Haupt=
'pindel in ihrem außerhalb des Dampfraumes liegenden Spindel=
gewinde, je nach den Temperaturverhältnillen,im vollen Bewegungs=
umfange der Skalafheibe reguliert werden kann. Als Vorteil der *
Ventilkonftruktion ilt ferner bemerkenswert, daß während der Einftellung im Betriebe durch Anordnung zuver=
läffiser Stopfbuchlen ein vollkommen dichter Abf(chluß sewährleiltet ilt. Ein Löfen von Muttern oder Ver=
(chraubungen bei dieflen Ventilen, wodurch, wenn die Einftellung während des Betriebes unter Druck erfolgen
muß, leicht ein Austreten von Waller oder Dampf verurlacht wird, kommt nicht in Frage.
In Abbilduns 3 und 4 zeigen wir die gleichen Konftruktionen eines Resulierhahnes und Regulierventiles
der Firma, jedoch in vollltändigs gefchloffener Gehäuleform, die den heute für alle Heizungen in SÖffent=
lichen Gebäuden zu ltellenden berechtigten hysienikhen Forderungen hinfichtlich Vermeidung der Staub=
ablaseruns und leichten Reinisuns entfpricht.
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* SA