FRIEDRICH EICKHOFF, BAUUNTERNEHMUNG 
Hannover, Könisltraße So 
Die Firma ift aus dem am 
{. Oktober 1895 in Kreienlen ge= 
gründeten Eilenbahn = Bauunter= 
nehmen Friedrich Deutfch hervor= 
sesansen. 
Der Gründer, Herr Friedrich 
Deutlkch, war lanse Jahre Beamter 
des bautechnifchen Kilenbahn= 
dienftes, aus dem er im Jahre 1895 
austrat. Er eröffnete zunächlt in 
<reienfen ein Ingenieurbüro, das 
ich befonders mit der Planung und 
Beratung von Anfchlußsleisanlasen 
und dersl. befaßte. Infolse der 
Empfehlungen der Eilenbahnver= 
waltuns entwickelte fich das Unter= 
nehmen fehr sünltig; (chon bald 
{tellte es fich heraus, daß zu der 
Planungs die Ausführung mit über= 
nommen. werden mußte. 
Als nun die Lilenbahnverwaltung dazu übersins, Oberbauarbeiten größeren Umfanges an Unter= 
nehmer zu verseben, war Herr Deutlch einer der erlten Unternehmer, dem man folche Arbeiten über= 
Frus. Nach einer von ihm zuerlt ansewendeten Ausführungsart wurden damals viele 100 Kilometer Gleis 
unter gleichzeitiger Erneueruns der Bettuns umsebaut. 
ım Jahre 1904 verleste Herr Deutlch den Sitz des Unternehmens nach Hannover. Am 1. Juli 1905 
ı1ahm er den jetzigen Inhaber, Herrn Ins. Friedrich Eickhoff, mit dem er Ichon mehrere Jahre vorher be= 
freundet war, als Mitarbeiter in feine Firma auf. Auch diefer ilt aus dem technifhen Lifenbahndienlt 
hervorsgesansen, wobei er annähernd 5 Jahre beim Bau und Betriebe der Uflambara=Bahn im ehemaligen 
Yeutkh-Oltafrika zubrachte. 
Wenn bis dahin als Arbeitszweig der Eilenbahn=Oberbau vornehmlich gepflest war, fo wurde nun= 
mehr auch der allgemeine Tiefbau aufgenommen, wodurch die Firma bald mit zu den anselehenlten 
des Gewerbes zählte. 
So entltanden im Laute der nächlten Jahre in gemeinlamer Arbeit eine ganze Reihe von Wege= 
Inter= und Überführungen, Bahnfteistunnels, Kanalilierungen u. dergl. mehr. In die gleiche Zeit fiel der 
zweisleilige Ausbau der bis dahin einsleifisen Eiflenbahnftrecken Hameln -Löhne, Münder - Hameln, 
Weetzen-Münder, Hameln-Pyrmont und Pyrmont-Himmishaufen zuzüglich der Erweiterung und des Um- 
baues der dazwilchen liegenden Bahnhöfe. Auch beim viersleilisen Ausbau der Eifenbahnftrecke Minden- 
3ielefeld war die Firma mehrere Jahre tätis. 
Ein Teil dieler Arbeiten fiel in die erfte Kriesszeit und wurde, weil kriegswichtig, mit großer Be= 
(chleunisuns durchseführt. Auch ftellte die Firma als erfte im Reiche bereits im Ausult 1914 der Heeres= 
verwaltung eine aus 120 Stammarbeitern beltehende Eifenbahn=Baukolonne zur Verfüsuns, die in Lüttich 
zingefetzt wurde. Arbeiten im Kriegsgebiet als Unternehmerin hat die Firma jedoch nicht ausgeführt. 
m Juli 1917 sins die Firma infolse plötzlichen Ablebens des Herrn Friedrich Deutlich auf Herrn 
Friedrich Eickhoff als alleinigen Inhaber über. Der alte Gelchäftssrundlat: »Die belte Ausführung ilt die 
billisfte 1« wurde beibehalten. Das Arbeitsgebiet wurde weiter aussedehnt und umfaßt heute in der 
Tauptlache das Wirtfhaftsgebiet Niederfachfen, Provinz Sachlen, Thürinsen, fowie den Resierunssbezirk 
Münlter (Weftf£.). 
Im Jahre 1919 wurde die Bauabteilung der Wunltorfer Zementindultrie käuflich übernommen und 
unter zentraler Oberleitung der Firma als befondere Eifenbeton=-Äbteiluns ansesliedert, wie lie auch 
letzt noch belteht. 
4991 wurde aus Familienrückfichten (Herr Eickhoff bildet bereits die 4. Generation einer Bauunter= 
‚ehmer-Familie) die Firma in Friedrich Eickhoff umsewandelt. 
Auch unter der neuen Firmenbezeichnung konnte die Firma ihren Kundenkreis [tetig erweitern, lo daß 
fie fich heute des belten Anfehens allerleits erfreuen. dart. 
Zur überfichtlichen Laseruns und Wiederinftandletzungs der mannisfachen Geräte, deren ein Tiefbau= 
unternehmen bedart, wurde. im Jahre 1919 in Emmerke, an der Bahnltrecke Nordltemmen- bezw. 
3arnten-Hildesheim, ein 15000 qm großer Lagerplatz erworben und mit Gleisanlchluß verfehen. Hier 
werden die Geräte und Werkzeuge in eigenen Werkltätten inftand gefetzt und den einzelnen Baultellen 
zugeleitet. — . 
Es bedarf wohl keines befonderen Hinweiles, daß die Firma ftets bemüht war und es auch bleiben 
wird, mit allen Kräften am Wiederaufbau des Wirtfchaftslebens mitzuarbeiten.