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Sittliches Elend auch unter den beften heidnifhen Dölfern.
Wie furchtbar daZ fittlidhe Elend fjelbit unter
den heften Heidnifhen Völkern in der Zeit vor Chrijto
war, recht eigentlid) die NMothH da am größten, wo Die
Hülfe am nächften, und die Hülfe nicht3 weniger als eine
„hiftorifche Entwicdelung aus fich felbft“, das zeigt die Ge-
jchichte, welche Liviuz (XXXIX, 42 fg.) au3 der Cenfjur
des Cato von Lucius Quinctiu8 Flamininuz berichtet,
alfo von dem Bruder eineS der edeliten Römer, von einer
Zeit, wo Dda3 römijche Volk unter allen anderen MNölfern
fittlich Herborragte, und die notorijdh die Blüthezeit Koms
jelber ift. Optimis moribus et maxima concordia nach
Zalluft! Und doch lafjen fi kaum Höhere Grade von
amtlicher Pflihtwidrigkeit, unnatlrlicher Wolluft und teuf-
(ticher Oraufamfkeit in fo wenige Worte zuwiammenfajjen,
mie hier gejchieht!
Du haft Worte des ewigen Lebens!
„Du haft Worte des ewigen Lebens!“ Solche
Stellen, mie Matth. 20, 22 ff. Iafjen gleichjam in die Tiefe
eines Brunnen jchauen, der bis in den Mittelpunkt der
Welt reicht, und aus welddem Kar und rein die Wafjer
Dde8 ewigen Qeben3z hHervoraquellen.
Die Predigt des erften weißen Haares.
Ciner der mächtigiten Prediger des Herrn it das
erite weibe Haar: in der Fülle der Kraft und auf der