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jagte in meiner Gegenwart ein gebildeter deutficher Reifen-
der, als man ihm in Italien eine faljide ZoWangabe
zugefraut hatte. Des Ausdruckes „Sünde“, welchen SHake-
ipeare fo gerne braucht, würde fich diefer Mann. vermuth-
lich gejhämt Haben. Und doch {ft nur das Gott Wohl-
gefällige unfjerer wahren Würde angemelfen und mit der
wahren Ordnung des OGemeinwejfen3 verträglich: alfo
wahrhaft „anftändig“ und wahrhaft „recht“!
Heiligenverehrung, nicht Heiligendienft.
In der Heiligenberehrung ftect gewiß ein ge-
jJunder, edler Kern, den auch die evangelifhe Kirche nicht
unbenußt Iafjen follte. Auf den wichtigiten ZebenSgebieten,
in Staat, Kunit, Wifjen|haft, it derjenige, der {ih mit
Bewußtjein als Glied einer Jahrhunderte langen Ent-
wicdelung fihlt, gar fehr demjenigen überlegen, defjen eitle
Unwifjenheit {ich einbildet, felbjt der Anfang diefer großen
Kette, oder auch nur der unmittelbare Fortfeber diefes
Anfangs zu fein. Cbhenfo anerkannt ift die Heilfamfkeit
des Studiums von KMafjfifern für fo viele Fächer, das
nur freilid) niemals vom Studium der Hauptquelle (Natur
und Leben!) abführen darf. Warum follte dieß nicht auch
von religiöjen Rlajjilern gelten? Der innige Anfchluß an
einen foldhen Kaffifer, dem man {ih befonderS nahe geiftes8-
verwandt fühlt, kann das Trachten nach dem Reiche Gottes,
wenn der notfhwendige jtete Hinblit auf das Haupt diejes
NeicdheS dadurch nicht unterbrochen wird, nur verföünlicher,