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Krankheit des Herrn berichtet wird. Ijt Yefu8 „verfucht
ıllenthalben, gleich wie wir“ (Cbr. 4, 15), fo Yt ihm die
VBerjuchung durch Krankheit, ebenfo wie die durch Alters.
ichwäche freilid) erfpart geblieben. Um fo größer war
die VBerfuchung, welche dem jungen, JMHönen, gefunden
Manne, der niemals Heirathen durfte, von Seiten des
veiblichen SefchlechteS, namentlidH audy) von Seiten der
zdeliten Frauen, drohete. Um fo mehr, al der Herr ja
auch eine aSfetijhe Nahrung, wie Johannes Jünger, durch-
aus nicht gefordert Hat; ebenfo wenig einen Verzicht auf
heitere Sefelligkeit.
Müälton und Wellington über das Gebet,
Einen höchft merkwürdigen, HarakterijtijhHen Gegenfaß
bilden die NMeußerungen, weldhe der große Demokrat und
Buritaner Milton und der große Ariftokrat und Hoch-
firchenfreund Wellington, beides Männer vom edeliten
wahrhaft Hriftliden Sinne, über das Gebet gethan Haben.
Miilton wollte nur freie, extemborirte Gebete gelten Iaffen;
den amtlich feitgeftellten gehe e3, wie dem Brote, das ja,
wenn €e8 anfangs noch fo gut gewejen, doch bei langer
Aufbewahrung troden und von Würmern angefreffen werde.
Wellington dagegen, der jeden Morgen und Abend mit
jeiner Familie und Dienerfchaft HauSgotteSdienft gehalten
haben fol, nannte Joldhe freie Gebete faney-prayers. Ich
meine, für außerordentlidhe Fälle wird Milton Recht Haben,
mir das alltäglidhe Leben Wellinaton!