Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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Christi estote in paupertate. Dominus enim Christus 
pauper natus est, pauper vixit, paupertatem docuit et 
zum paupertate decessit. (Armenpolitit S. 11.) 
Die Kirchliche Armenpflege. 
Obwohl der Kern jeder gedeihlihen AUrmenpflege 
md Seelforge ein vreligiöfer jein muß, Iann doch eine 
firchlidhe Armenpflege nur in fehr einfachen Verhältnifjen 
genügen, für da3 Heutige Deutjhland z. B. in abgelegenen 
Dörfern. 
Der Sabß Christo in pauperibus, der wohl auf 
Spitälern u. |. w. al8 Infohrift fteht (Hötel Dieu, Heilig- 
geiftfpital u. f. m.), enthält gewiß eine bleibende Wahrheit. 
Über die neueren Schwärmer für eine bloß Kirchliche 
Armenpflege täufchen fich gründlich darliber, weldhe Laft 
die Schultern der Kirche tragen Können. Da3 weitgehende 
Beftenerungsrecht, der große Beamtenapparat ıt. f. w., was 
die ausfließlich Firchlidhe Armenpflege für die Xirdhe nöthig 
machen würde, müßte die Geiftlichen zu weltliden Beamten 
nachen, zumal der Staat ja auch die unkirdhlichen Armen nicht 
gänzlich verlaffen fönnte. Weldhe Gefahr eines VBorjchubes 
ir Heuchelet: und der Heuchler ijt für die Religion noch 
gefährlicher, als der Ungläubige! Ohnehin find ja die 
SigenOhaften eines guten Prediger8 und Armenpfleger3 
aur jelten in einer Berfon heijammen. Wer an die An- 
fänge des ChriftenthumS erinnert, der vergißt, wie die 
„Welt“ damals außerhalb der „Kirche“ ftand, Heutzutage 
meilt innerhalb derfelben. Im Mittelalter war die Armen-
	        
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