Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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der Lekteren machen will, der folle conjequenterweife auch 
fordern, daß ein Bauer, der feine Pflugarbeit eher be- 
endigt Hat, als fein Machbar, diejem Helfen müffe, weiter 
zu pflügen; daß der Klügere dem Dünmeren Kath er- 
theilen müffe u. dgl. mehr. So Hat auch der XI. Con- 
greß der freihändlerijhen deutfhen Boltswirthe (Männer 
mie NRickert, Böhmert, Jaucher, Emminghaus) nur die ganz 
freiwilligen Almojen gebilligt. „Die Heilige Pflicht der 
Nächjtenliebe gehört einem Gebiete an, wo der Staat nicht 
SejeBgeber it.“ Waz Böhmert über das Heutige Urmen- 
teuermejen urtheilte, daß. e3 ih von der edlen Wohl- 
tHätigfeit immer mehr entferne, immer mehr in gefeßlidhen 
Zwang außarte, {jt leider nicht ohne Grund. „Die ge 
ießfidh erzwungene Armenpflege mit ihren Armenfteuern 
hat nicht bloß den NMachtheil, daß miderwillig gegeben wird, 
iondern den noch größeren NMachtheil, daß widerwillig und 
begehrlidh empfangen wird, weil man fich für berechtigt 
hält, Unteritübung in Anfpruch zu nehmen, und weil die 
Triebfedern der -Selbfthülfe abgefchwächt mwmorden find.“ 
Wie Engel zeigt, übernimmt jeßt die Gejelljhaft einen 
Theil der Productionskoften, zum Vortheil der Confumen- 
ten, aber mit |Olimmen fittlidhen und politijdhen Nadhtheilen 
für das ®anze. (Armenpolitif €. 129.) 
Das Kapital der Armen. 
Sroße Kapitalien zu fammeln, wa3 gerade „Mugen“ 
Armenbehörden nahe liegt, hat doch viel Bedenklidhes. Die 
Mnftalt fommt dadurch leicht in den Ruf großen Reich-
	        
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