Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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ums, und mit dem Interejje des Publikums, jogar in 
Nothfällen, ft eS dann leicht vorbei. Das Hat man be- 
jonders in Lyon 1829 erfahren. Da joll man lieber an 
Yug. Germ. Frande’3 großartiges Vertrauen auf Hriftliche 
WohlthHätigkfeit und Gottes Segen darüber denken, wie er 
oft am Montag nicht wußte, ob er im Stande fein würde, 
nächtften Sonnabend den Arbeitern an feinem Waijenhaufe 
ihren Wochenlohn zu bezahlen, und doch feinen großen 
Bau nicht unterbrach. Er hatte den Plan feine Werkes 
gefaßt, al8 die Sammelblichte in feiner Wohnftube einmal 
4 Thlr. 16 Or. ergeben. Schon Chry[oftomus (de sacer- 
dotio) widberräth das Kapitalifiven für milde Zwede. Das 
Kapital der Armen fer die Liebe der Gläubigen. Man 
iolle im Leben und Sterben joviel wie möglidh für die 
jhon vorhandenen Armen thıum, die Künitigen Armen aber 
fünftigen Wohlthätern und Tefjtatoren Überlaffen. 
(Armenbdolitit S. 64.) 
Die Armenpflege der großen franzöfifchen Revolution, 
Sin Decret vom 28. Iuniuz 1793 berechtigte alle 
Eltern, die nur von ihrer Hände Arbeit leben, für die 
Rinder, welche fie über zwei Haben, Unterftüßung zu 
fordern; Wittwen ohne genligenden Arbeitzverdienit vom 
Stanate zu erhalten; arme ÖGreije mit einer Penfion von 
höchjten3 160 Fr. zu verforgen. Das Wort „Unterftüigung“ 
mird immer durhH „Renfion“ erfeßt. Neberaus cHarak- 
teriftifjch ift die Mede Bareres am 22. Flor. IL, worin 
der Name „Arm“ ein Heiliger heißt, den man jedoch 
aald aar nicht mehr kennen werde. Das Bettelmejen ift
	        
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