Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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wahres Selbit, dann aber auch eben dadurch für die men]ch= 
liche SGejellichaft wieder zu gewinnen. Die [Mönfte Bes 
Hätigung der AHriftlichen Lehre vom unendlidhen Werthe 
jeder einzelnen Menfchenfjeele! ES ift ganz faljch, zwilchen 
der Wichern’fchen erziehenden Liebe und der Anleitung 
zur Selbfthülfe von Schulze«-Deligfch einen feindlichen 
SBegenfaß anzunehmen. Beide Principien pafjen gleich jehr, 
ıber für ganz verfchiedene VBolfsfchichten: darum wider- 
iprechen fie einander nicht. Schulzes Clienten würden 
Wichern3 Erziehung ebenfo wenig ertragen, wie die Clienten 
Wichern8 zur Schulze’jchen Selbfthülfe fähig find. Deutich- 
land mag ftolz darauf fein, daß eS gleichzeitig zwei [0 
bedeutende Social-Meformatoren hervorgebracht hat. Fände 
ich noch ein dritter, um mit demfelben Erfolge die (aller 
ding3 fehr breite!) zwijhen Wicdhern und Schulze kiegende 
VBoltsfchicht zu bearbeiten, Jo würde ein großer Theil der 
‚focitalen Frage“ näherungsweije gelöft fein! — 
(Gejch. d. Nat.-Defk. S. 1027.) 
Proteftantifiche Richtung im Städtervefen. 
Die deutfche Reformation it bekanntlich vom Bürger- 
Hume ausgegangen. Wer jchon im Mittelalter Haben {id 
die Städte ziemlich ebenfo früh von der Hierarchie, wie 
om Lehensftaate abgewandt. Soldhe proteftantifche 
Richtung kann wahrhaft religiöfe Menfchen dem Höchften 
Yuell= und BZielpunkte aller RMeligion am unmittel= 
harften naheführen; bei [Hıvachen Gemüths= und eitlen 
Nerftandesmenichen wird fie leicht ein Wobweg zu gleich
	        
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