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cejenweije vom Bijchof, dann von eigen? beftellten Ver-
waltern adminiftrirt, zuleßt aber den einzelnen Pfarrern
u. f. mw. zugefheilt wurden, eine ftufenweile Annäherung an
die Privatverwaltung nicht verkennen. Eine ganz forg-
jältige Beftellung des Boden3, welche durch die Höheren
AmtSverrichtungen des Geiftlichen u. |. w. verhindert wäre,
erheifdhte jene3 Zeitalter noch nicht. Defto mehr war e8
nöthig für den Landmann, durch einen Anflug allgemeiner
SÖildung gehoben zu werden: mur diefe, mit ihren ver-
mehrten Bedürfnifjen aber au Hilfsmitteln, Konnte ihn
jelbjit im Aderbau weiterführen. Darum ifjt aller gebil-
detere Aderbau des Mittelalter8 vorzugsweije von den
tirchen und KMöftern ausgegangen; wie fie Pflanzichulen
geiftlicher Bekehrung waren, fo auch wirthjHaftlicher Kultur.
Les moines Benedietins les defricheurs de Europe.
Ouizut.) In den Klöftern ftellte fih die erjkte feinere
Arbeitstheilung, die erfte beffere Buchführung ein. Auch
die verhältnißmäßig friedlidhe Stellung der RKirchengüter
mußte in rechtsunficherer Zeit ihr verhältnißmäßiges Auf-
fühen fördern, fo daß für niedrig Kultivirte Völfer das
Sprüchwort: „unterm Arummftabe gut wohnen“ allerdings
ine Wahrheit ift. MNeberdieß Hatten zu Anfang des Mittel-
ılterS bie vielen Schenkungen an die Kirdhe den Nuben,
die ftrenge AWbgefcdhloffenheit des alten Orundeigenthümer-
Standes zu fprengen, und, da die Kirche viele einzelne
Srundjtücke zu verwalten Hatte, einer Menge von Befißb-
(ojen Land zu verfhaffen. Man darf eben nicht über-
jehen, daß eigentlich bei jedem Volfe die erften Samen-
fürner der Höheren Kultur, fowohl der materiellen wie