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DaSZ Titelbild it etwa ein halbes Yahr vor dem Tode
aufgenommen. ©€3 zeigt die Zlige des 76-Vährigen, auf
denen Geift und Güte innig vereinigt waren, noch in
voller Frijche,
Was Wilhelm Kofcher den vielen Taujenden, die ihn
im den 107 Semejtern feiner afademifjchen Wirkffamfkeit ge=
gört oder gelefen Haben, gewejen ift, Haben ungezählte
Bujchriften von nah und fern der Familie ausgedrückt.
Sin Jädfijher Superintendent, der einft auch zu
Hofdhers Füßen gefeffen Hatte, Jprach e8 in einem Gedichte
furz und treffend aus: „Des Volfes Wohl und Heil,
da5 wollt’ er mehren.“ Ein norddeutfcher Richter fHrieb:
„30 wüßte nicht zu fagen, wie von Grund au8 anders
id) fein mürde, menn der NMame Kofcher in meinem Leben
rehlte.” Ein ausländijcher hHochgeftellter Staatzmann be=
merfte: „Sein Lebender hat fo tief und nachhaltig in mein
geiftiges Leben eingegriffen, wie er. Der große Ernit
und die vrlle Hochherzigkfeit wijjen]haftlichen Strebenz,
gepaart mit Milde im Urtheil über Einzelne, Völker und
Beiten, feine Lehren und feine vornehHme Perfünlichkeit
wurden für mich entjcheidend in der Auffaffung politijcher
und focialer Dinge. Von ihm Habe ich au daz Streben
nach ruhiger Erfenntniß und geduldigem Begreifen. Gott
jegne jein Andenken!“ Und ein anderer deutfcher Chel=
mann, dem in der Ferne eine große ANufgabe anvertraut
ft, {rieb der Familie: „Ein großer und guter Säemann
{it heimgegangen zur Ruhe. Wer mag ermefjen, wie weit
die Sant gefragen wurde, die fein ganzes Wefjen aus-
treute während fo vieler arbeitsreichen Xahre. Sit nicht