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jeder von ung verantwortlich für die Pflege des Acker5,
für die Ernte, für weitere Yusjaat an men]dhenfreunds-
fihem, nüßlichem Thun?“
In einem Leipziger Blatte war nach Kofchers Tode zu
(ejen: „Zu den ‚Kednern‘ der Univerfität ging manund hörte,
bei Rofcher lernte man. E33 {ft ein eigen Ding um die Frucht
afademijcher Lehrweije. Wer von der jüngeren Generation
Hätte nicht mit Begeifterung das Kraftgefchwellte Pathos
Treitfchte’I her Rhapfodieen, die geiftreiche Phrajeologie Du-
6oi8-KeymondS, oder die fein gefchliffene Cloquenz von Nurdolf
vo. Shering auf Jich mirken lafjen? Und wenn er zurücjhaut auf
die Lehrjahre, wird er nur dankbar des mächtigen Eindruds
gedenken, den jene afademijchen Redner auf die bildjame,
junge Seele geübt haben. Wer im Wifjen und Können
bereichert Haben ihn zweifellos weit mehr jene ruhigen,
minder fireitbaren Geifter, die perfönlich hinter dem, was
fie lehrien, weit zurüctraten und fih an dem Geben ge-
nügen ließen, ohne des Gebers Spuren in die empfäng-
(ihen Sinne des Schülers zu äßen. Zu diejen Leufcdhen
Zehrialenten gehörte Wilhelm RKofcdher. Sein Leben, das
zugleich fein Schaffen war, gehörte ganz der Leipziger
SHochfchule; fafjt alle feine Werke tragen unter der VBor-
cede das Datum mit der Bezeichnung „Univerfität Leipzig.“
Yber wo e8 galt, nach außen in die Erjcheinung zu treten,
den Lehrkürper zu repräfentiren, die Beneficien amtlicher
Stellung im bürgerlihen Leben umzuwerthen, da Hörte
und jah man niemals feinen Namen Er war von einer
ihier frankhaften Neigung für alles Geräufchloje. Nie hat
man in einem Collea von ihm eine gehäflige oder eigen=