Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

XXVIII — 
deten, immer einen NKiebebollen Berather und einen freige- 
bigen Helfer gefunden, Jeßt Hat der alte Herr feine lieben, 
treuen Augen, mit denen er fo wohlwollend und fo fröhlich 
im Sie Welt blickte, für immer gefhloffen und nirgend3 
mird der Schmerz um den Hingang des feltenen Mannes 
größer und nachhaltiger fein, als im Kreije jeiner Schüler.“ 
Der „MKMeichsbote“ enthielt folgende Notiz: „Mit 
Wilhelm Nojcher ift einer jener {Hlichten und doch vornehmen, 
jener tiefen und weitblidenden Gelehrten gefchieden, wie 
le Heutzutage immer jeltener werden. Er verband ein ge- 
cadezu großartiges Wiffen mit einer rührenden Befchei- 
denheit, Lichtvolle Klarheit und geläuterte UrtheilSreife mit 
ielbitlofer Objektivität und wohlwollender Anerkennung für 
Andere, Begeifterung für die Wifjenfhaft mit hervorragen- 
dem Lehrgejchidk und Herzengewinnender Lehrfreude. Wer 
zu feinen Füßen gefeffen hat — und dazu gehört ein 
zroßer Theil der Iuriftenm und Volkswirthe Deutfchlands, 
wohl fajt alle SacdhtensS, — wird den Segen diefer milden, 
lauteren, gottbegnadeten LehHrerperfönlichkeit an fih gefpürt 
jaben. Wie mild und doch markig floB das Wort von 
jeinen Lippen, wie Mar waren feine Entwicelungen, wie 
"Oarf feine Unterfcheidungen, wie weit feine AusSblide, wie 
gornehm und fachlich feine Auzeinanderfeßungen mit Anderen! 
E38 war eine Quft, ihn zu laufchen. Er Ia8Z in den erften 
Nachmittagsitunden von 3—4 Uhr. Oft hHerrfchte im über= 
vollen Auditorium eine gewaltige Hike; aber die Hörer 
Jarıten aus, wie fafjt bei Meinem fonft. Bis in feine leßten 
Sahre hinein hat er gelehrt und gefhaffen. Sein Leben 
war föftlihH nach des Wialmiiten Wort. Nun it er von
	        
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