Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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nur bie, „Jo TeineS Herzens find.“ Aber ich bin über- 
zeugt, daß 3. 3. Schiller nad) feinem Tode nur eines 
feinen Staarftiches bedurft Hat, um rafch ein fehr guter 
Chrift zu werden; wa3 ih von ®ovethe nicht fo Geitimmt 
annehmen möchte. 
Chriftt Derföhnungstod. 
1 Der Berföhnungstod Chriftt, diefes AllerhHeiligfte 
unjeres @laubens, hat zu jedem befondern Menfjchenherzen 
jo fehr einen befondern Zugang nüthig, daß eine lehrhafte 
Sormulirung des Wie und Wodurch fchwerlidh je allge 
meine ©ültigfeit erlangen wird. Mein feliger Vetter .., 
ein ausgezeichneter Iurift, fand fich befriedigt durch die 
Analogie der Fälle, wo ein meuterifches Regiment durch 
eine Decimirung, die vielleicht ganz Unfhuldige tödtet, aller= 
dingS jufjtificirt werde. Mir jcheint dieß unzutreffend. 
Solche Hinrichtung nach dem Loofe ift gar keine HGand- 
(ung der Gerechtigkeit, fondern nur eine Abicdhrecungs- 
Maßregel, wobei man fich in barbarijcher Weije keine Zeit 
zu gründlicher Prüfung nimmt; ähnlich wie {ih eine Brand- 
ichaßung zu einer gerechten Steuer verhält. Oder follte 
irgend Jemand glauben, daß ein vom Lovofe verfchonter 
Näbdelsführer, wenn er fpäter zur Befinnung kommt, fich 
durch die Hinrichtung eine Ändern, der ihm nach Kräften 
miderfprochen, in feinem Gewiffen beruhigt fühlen Könnte? 
— Mir ft viel einleuchtender folgende Erzählung von 
dem großen militärijch=priefterlidhen Kaukafier- Häuptlinge
	        
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