Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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wollen, wie eine Henne verfammelt ihre Küclein unter 
igre Slügel; und ihr Habt nicht gewollt.“ Matth. 23, 37, 
YNın denke man fich, diefes Zweite wäre anderS gekommen, 
N8ärnel al8 Ganze Hätte den Herrn anerkannt, IH 
zweifle nicht, daß e8 dann während des ganzen Mittel- 
alter3 im Xoftenmäßigen Befjibe der Hierarchie gewefjen 
wäre. €3 hätte die damalige Rolle der Katholijhen Kirche 
mwahrfheinlich in fehr gefteigertem Maße durdgeführt, aljo 
eine Weltherrichaft de3 jüdijhen Volkes von einer Dauer 
und einem Umfange, mit der feine andere verglichen wer= 
den kann. Für die übrigen Völker wird e8 darum ein 
großes Glück heißen müfjen, daß die Sache anderS ge- 
fommen it! 
Ehrerbietung vor dem Alten Teftamente, 
Bor Geftalten, wie AWoraham und Mofjes, follte der 
SThrift doch mindeftenz ebenfo viel Ehrerbietung Haben, 
al8 der Jude: weil fie unfjere Väter doch in viel Höherem 
Sinne find, al8 die der Heutigen Juden. €E3 war darum 
ehr befchämend, al3 ein junger Prediger der reformirten 
Kirche die Unbefonnenheit beging, wie er die Todesfirafe 
im Leipziger Tageblatt angriff, MofeS gelegentlich einen 
Mörder zu nennen. Man denke: der Abfajjer der zehn 
Gebote ein Mörder genannt, in einem Blatte, das täglich 
Taufende von Kindern lejfen! Eine traurige Genugthuung, 
al8 ihn der jüdifhe Rabbiner bald nachher in demfelben 
Tageblatte dafür auf die FIinger Hopfte. — Aber ähnliche 
Beichämung erfahren wir Öfters, Wie fpricht ih 3. DB.
	        
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