. 27
X fenne mande Frau, die weit geeigneter {jt, einen
Prediger oder jeine Predigt recht zu beurtheilen, alS man-
her Mann: 3. B. als ein roher, dummer, wohl gar mate-
vialiftijch verbildeter Handwerkagejelle. DazZ Interejje der
Srauen für die Predigerwahl ft jedenfalls im Durch-
ichnitt größer, al8 dasjenige der Männer, wie man ja |Hon
an dem gewöhnlich viel frärkeren Kirdhenbejudhe der Frauen
fieht. Und wer behauptet, daß auch ohne allen Nachweis
der Befähigung und des Interejjes die Zheilnahme an
der Wahl ein allgemeines Chrijten- oder Menjdhenrecht
jei, der kann doch nicht in YWorede {tellen, daß auch alle
Srauen Chriften und MenfjchHen find. AWoer freilich, die
weiblichen Stimmen würden fidher nur zum KHeinften Theile
im Sinne des ProtejtantenvereinZ abgegeben werden! So
muß in der Regel die Ausführung des Ddemokratiidhen
Mrincips auf Halbem Wege ftehen bleiben, um nicht die
demofratijhen Agitatoren jelbjt zu befdhäbigen. Nur die
Knconfequenz frijtet ihre Madctitellung.
Heutige Gering{hägung der roheren und [hwächeren Dölkfer.
Ein trauriges Zeichen der Zeit, wie fehr jebt, im
Segenjabe des KoSmopolitijdhen Humanismus, welcher das
18. Jahrhundert beherrichte, eine Kaltblütige Gering-
[Häßung der roheren und fHwäcdheren Bölkfer um
fich greift. Man möchte diejfe „im Kampfe um Dafein“
zertreten, zucdt Höchfjtenz die AUcdhfeln, wenn fie zertreten
merden: ein furchtbares Zeugniß, mie wenig die Heutige