Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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X fenne mande Frau, die weit geeigneter {jt, einen 
Prediger oder jeine Predigt recht zu beurtheilen, alS man- 
her Mann: 3. B. als ein roher, dummer, wohl gar mate- 
vialiftijch verbildeter Handwerkagejelle. DazZ Interejje der 
Srauen für die Predigerwahl ft jedenfalls im Durch- 
ichnitt größer, al8 dasjenige der Männer, wie man ja |Hon 
an dem gewöhnlich viel frärkeren Kirdhenbejudhe der Frauen 
fieht. Und wer behauptet, daß auch ohne allen Nachweis 
der Befähigung und des Interejjes die Zheilnahme an 
der Wahl ein allgemeines Chrijten- oder Menjdhenrecht 
jei, der kann doch nicht in YWorede {tellen, daß auch alle 
Srauen Chriften und MenfjchHen find. AWoer freilich, die 
weiblichen Stimmen würden fidher nur zum KHeinften Theile 
im Sinne des ProtejtantenvereinZ abgegeben werden! So 
muß in der Regel die Ausführung des Ddemokratiidhen 
Mrincips auf Halbem Wege ftehen bleiben, um nicht die 
demofratijhen Agitatoren jelbjt zu befdhäbigen. Nur die 
Knconfequenz frijtet ihre Madctitellung. 
Heutige Gering{hägung der roheren und [hwächeren Dölkfer. 
Ein trauriges Zeichen der Zeit, wie fehr jebt, im 
Segenjabe des KoSmopolitijdhen Humanismus, welcher das 
18. Jahrhundert beherrichte, eine Kaltblütige Gering- 
[Häßung der roheren und fHwäcdheren Bölkfer um 
fich greift. Man möchte diejfe „im Kampfe um Dafein“ 
zertreten, zucdt Höchfjtenz die AUcdhfeln, wenn fie zertreten 
merden: ein furchtbares Zeugniß, mie wenig die Heutige
	        
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