Full text: Geistliche Gedanken eines National-Ökonomen

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das Bolf für den leßteren zu verwahren und zu verfchließen . 
Wie erfolgreich biejer „Pädbagog“ gewirkt Hat, fieht man 
ır. N. daraus, daß Israel noch zur Zeit Chrijti von dem 
jittlidhen VBerfalle der Öriechen, Römer u. |. w. größtentheils 
frei geblieben it; ja noch mehr aus der in der ganzen 
Weltgefchichte einzigen Fortdauer feiner Nationalität unter 
den ungünftigiten Umftänden bis auf die Gegenwart. 
Die Weltgefchichte das Weltgericht, 
Der Saß von Schiller: Die WeltgefhHihte ift 
5a8 Weltgericht, enthält eine große Wahrheit, wenn 
man dabei an daS wirkliche Ende aller gefchichtlichen Ent- 
wicfelung denkt, Aber jo wie Schiller felbjt ihn verjtanden 
hat, {ft er gewiß falfch. Denn auf Erden fiegt der böfere 
Menfch fehr oft über den befferen. Und e8 ift eine traurige 
Senugthuung, wenn der „unfchuldige“ Enkel des Siegerz 
dafür jeinerfeitS wieder Unrecht leiden muß; auch ein {ehr 
ungenügender Troft, zu denken, wie die Gewijfen8qual des 
Sieger8 und der innere Friede des hefferen Befiegten eine 
Urt von Ausgleihung bilden. Für den Chriften freilich 
ijt e3 nach dem großen „Heute“ im Evangelium LQucae 
23, 43 gewiß, daß fih unmittelbar an den irdijhHen Tod 
zine Hortjebung der göttlichen ErziehungSarbeit anjchließt; 
und für deren Form find jo unzählig viele verfdhiedene 
Sombinationen denkbar, daß jene irdijhen Thatfadhen alles 
Beunruhigende verlieren. Sollte z. B. der bi8 an feinen 
od „glücliche“ Tyrann nachher mit den Opfern feiner 
Kofjfcher, geiftl. Gedanken. 3
	        
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