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ich der Herr zu Hochzeiten ftellt. Seine erfte Wunder=
that verrichtet er al3 freundlidher HochzeitSgaft (Cvang.
30h. 2, 11); woraus fich die Berkehrtheit, nicht bloß der
fatholifihen Überfchäßung des ehelofen Leben8, fondern
aud) mancher neueren Temperenzihwärmer in England
und Amerika, die jeden Weingenuß für Sünde alten,
noch ficherer widerlegen läßt, als durch 1. Moje 9, 20 und
Pialm 104, 15. . „Wie Können die Hochzeitsleute faften,
jo lange der Bräutigam bei ihnen it?“ (Matth. 9, 14 ff.)
Das ifjt doch die befte Widerlegung jeder unevangelijhen
afjten]trenge, wenn man bedenkt, daß bei ung der Bräutigam
„alle Tage ft, bis an der Welt Ende.“ (Matth. 28, 20.)
Sewifje Eigenthümlichteiten des weiblichen Gefchlecht3lebens,
die für die eine Hülfte des Menicdhengefchlechtes von {fo
tefgreifender Bedeutung jind, wie keujh und zugleich wie
innig tröftlich für jede leidende Frau werden fie mit der
Perjon des Herrn in Beziehung gefeßt durch die Er=
zählung Miatth. 9, 20 ff. (Marc. 5, 25 ff., Zuc. 8, 43 ff.)
und die Rede oh. 16, 21.
Davids Pfalmen.
Wenn die neuere Bibelforfhung manche früher dem
Rönig David zugefchriebene Pjalmen auf andere Verfaljer
zurückzuführen Jucht, fo daß mithin der Davidaname nur
ein SGefammt= Ausdruck für eine ganze Literatur-Oattung
und Periode wäre, etwa jo, wie wir von „Iutherijchen“
Yiedern fiprechen, die nicht alle von Uuther felbit her-