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abbrechen; unter dem Dach Bogenfries mit Diamantschnitt (ähn-
lich dem in Walkenried). Zu Seiten des Choreingangs erheben
sich. 2 schlanke quadr. Türme. Sie sind in drei, auch im Werk-
stoff unterschiedenen Abschnitten erbaut; die unteren haben im O
kleine Kap. Die geschilderten Bauteile vermutlich nach Brand
1234, zuerst von einem noch in rein rom. Formanschauung lebenden
Meister, dann von einem gotisierenden. — Unter dem Chor rom.
Krypta® aus M. oder 2. H. 12. Jh. Sie erstreckt sich nur über
die w Hälfte des jetzigen Oberbaues, Die Gwb. grätig zwischen
breiten Gurten; stämmige Würfelknaufsäulen; Treppen führen in
den Unterbau der Türme. — Das gegen M. 14. Jh. völlig er
neuerte, im 15. vollendete (oder überarbeitete?) Langhaus geht
zu "größerem Maßstab über, Im Gr. 26,5:32 m. Hallensystem
mit etwas breiterem MSch.; 5 J.; Pfl. 8eckig mit Bündeldiensten,
an den Kapitellen° krauses Laubwerk; Netzgwb. etwa A. 16. Jh.;
an den Fenstern reiches Fischblasenmaßwerk; das Hauptportal®
am Ö Ende des s OSch.; die WFront, der Türen entbehrend, war
nicht Schauseite. Der hohe OGiebel verdeckt die rom. Türme. —
Hochaltar mit Statuen aus Holz, 1726. — Sakramentshäuschen
1455. — Chorgestühl>° E. 14, A, 15. Jh., überladen mit ornamen-
talen und figürlichen Schnitzereien wenig gewählten Geschmackes.
An den Wänden des Chors 6 Steinstatuen°®, 3 männliche und
3 weibliche, in fürstlicher Tracht, ihrer Bestimmung nach den
Stifterbildern des Naumburger Doms zu vergleichen, jedoch die
Personen nicht gesichert; Entstehungszeit E. 13.—A. 14. Jh.; von
einem (lokalen?) Meister, der an Herstellung von Grabfiguren ge-
wöhnt gewesen sein mag; die Körperformen ganz ungenügend,
die Gewandmotive gekünstelt; belustigend die Humoresken an den
Kragsteinen (in den Gegenständen zum Teil mit dem sog. Physio-
logusfries des Straßburger Münsters übereinstimmend). — An der
O und WWand des Lhs. Statuen des 17. Jh. ohne Wert. — Ikon.
Grabst.: 2 aus 14. Jh., 5 aus 16. Jh. — Kreuzgang°, nur geringe
Reste, rom. 12. Jh. mit spgot. Umbau,
Frauenbergs-K.° (Klist. S. Mariä novi operis). Erb. anscheinend
M. 12. Jh. Durch dürftige An- und Einbauten unscheinbar ge-
macht, doch im wesentlichen vollständig erhalten. Rom. Pfeiler-
basl. von einfacher Formenbehandlung. Gr. normal kreuzf. 38 m 1.,
6 Ark, auf einfachen quadr. Pfl., die Kämpfer aus Platte und
Schmiege, Die Nebenapsiden am QSch. abgebrochen. Keine Krypta.
System usp. flachgedeckt, doch noch am Schluß der rom. Periode
Gwb. hinzugefügt. Die Fenster meist vergrößert. Der kleine
Zentral-T. in jetziger Gestalt aus neuerer Zeit. — Hochaltar;
Schnitzwerk von 1459 (die überlieferte Inschrift nicht mehr vor-
handen); im Mittelschrein Kreuzigung, an den Seiten je 4 Gruppen