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dorischen Stils (Pilaster und Fries). Der T. wächst hinter dem
Fassadengiebel aus dem Dach; ein interessanter, indes kaum ge-
glückt zu nennender Versuch. Die Innendekoration nachneuman-
nisch; gemalte Scheinarchitektur an Wand und Decke, Auf dem
Hochaltar bmkw. gut die Statue des h. Mauritius.
Schlofs der Grafen v. Schönborn; weitläufiger, ganz schlicht aus-
geführter Bau im Charakter der deutschen Spren. des 17. Jh.
Kreuzigungsgruppe vor der K. 1766; groß, virtuos, enorm thea-
tralisch.
WILDENBERG. UFranken BA Miltenberg. — Ebhardt, Deutsche
Burgen. — D.
Burgruine c. 1170—1250. Eine der schönsten, die sich aus rom.
Zeit erhalten haben; Gelnhausen und Münzenberg nicht nach-
stehend (die Inschriften jetzt im gräfl. Erbachischen Schloß Eulbach
nicht einwandfrei). Die Anlage klar und regelmäßig. Ungewöhn-
licher Aufwand an Kunstformen: rom. die Torhalle, darüber Ka-
pelle mit ausgekragtem Altarerker; der Palas rom. und frgot., ganz
glänzende Fensterarchitektur.
WILDENFELS. OFranken BA Forchheim.
Burgruine bedeutend.
WILDPRECHTSRODE. Sachs. Meiningen Bez, Salzungen.
Kirche 1683. — Schloß der Familie v. Butlar, Hauptteil 2. H. 16. Jh.
mit reicheren Einzelheiten.
WILHELMSHAUSEN. RB Cassel Kr. Hofgeismar. Inv. —
Abb.: Baudenkm. Niedersachsens.
K. des ehem. Cisterc. Nonnen-Klst, Wahlshausen. Rom. 12. Jh.
Flachged. Basl. auf kreuzf. Gr., Apsiden am Chor und QSch., im
Lhs. 4 Ark. mit Stützenwechsel. An den SIl. attische Basen mit
Eckblättern, Würfelknäufe mit Pflanzenornament. Eine Tür am s
Kreuzflügel umrahmt mit dem Profil der attischen Basis, im Tym-
panon Agnus Dei. (Nebenapsiden und SSchiffe jetzt zerstört.) 1892
restauriert und vielfach verändert.
WILHELMSHÖHE b. Cassel. — O. Gerland, Die Künstler-
familie Du Ry 1895.
Schloß (früher „Weißenstein“) 1786—94 von S. Z. Du Ry unter
Mitwirkung von /wssow, Ein durchaus klassizistischer Bau im
Sinne der englischen Schule. Ebendaher der Gedanke der Löwen-
burg, einer der frühesten Schöpfungen sentimentaler Neugotik in
Deutschland. Dagegen ist das große oktogonale Wasserschloß und
die von diesem aus dem Berg sich herabziehende, mehr als 1000 m
jange Reihe von Kaskaden, Wasserbecken, Grotten und Fontänen
ein Überrest der riesigen Gartenanlage, die Landgraf Karl bald
nach 1700 als Erinnerung an die Gärten von Rom und Frascat