Amm
AMMERBACH. Sachsen-Weimar VB Apolda.
Dorf-K. mit rom. OTurm über dem Altar. Großes spgot. Altar-
werk mit Doppelflügeln.
AMMERN. Pr. Sachsen Kr. Mühlhausen.
Dorf-K. modern. Bmkw. Taufstein A. 14. Jh.
AMÖNEBURG. RB Cassel Kr. Kirchhain.
(Kathol. K. Neubau 1865 an Stelle einer schlichten’ got. Hallen-
kirche aus sp. 14. Jh., wobei der alte Turm erhalten blieb.]
Schloß. Erb. von Kurmainz im 13, u. 14. Jh. Zerst. 1646, 1762,
1866. Noch immer großartige Ruine.
AMORBACH. UFranken BA Miltenberg.
Benedektinerabtei-K., jetzt protestant. Die bedeutendste Barock-
K. in diesem Gebiet, 1742—47 ausgeführt als Umbau einer rom,
K. Aus dieser der WBau und die Umfassungsmauern des Lhs.
beibehalten. Der WFront eine Barockfassade vorgeblendet. Un-
berührt rom. die 3 Freigeschosse der Türme, etwa M. 12, Jh.,
stattliche Abmessungen, Detail ohne Feinheit. — Der neue Plan
vom kurmainzischen Hofarchitekten General v. Welsch, aus-
geführt vom Fähnrich Schick, der anscheinend auch einige Um-
änderungen vornahm. Kreuzförmige Basilika von 4 Joch im Lhs.
Die breiten Pflil. mit gepaarten Pilastern besetzt. Tonnengwb, mit
Stichkappen ohne Gliederung. In der Schildwand Kreisfenster.
Die Profile durchweg von mäßigem Relief. — Im Chor setzt sich
das System des Lhs. im 2 Joch fort, Schluß %kr. — Das Be-
deutendste an der K. ist die in unübertroffenem Gleichmaß der
Gesamtwirkung durchgeführte Dekoration. Sie rückt den Bau
in die erste Reihe der deutschen Rokokokirchen. Die Stuckie-
rung von J. M. Feichtmayer und Gg. Uebelher. (Beide aus der
Wessobrunner Schule, ersterer in Augsburg ansässig, letzterer
vorher in den „reichen Zimmern“ der Münchener Residenz und
der Klst.K, Diessen tätig.) Sie vertritt die deutsche Nuance des
Rokoko. Die Farbe ist weiß, hie und da durch gelb und gold
belebt, die Pilaster aus blaßrot gestreiftem Stuckmarmor. Eine
wichtige Rolle ist den Deckengemälden zugewiesen; voll,
1749 von Math. Günther aus Augsburg (einem Schüler der Asam,
auch von Tiepolo beeinflußt, im einzelnen flüchtig und manieriert,
stupend sicher in Massenverteilung und Perspektive, der lichten
Haltung des Ganzen trefflich angepaßt. Kolossaler, ziemlich
strenger Hochaltar aus Marmor. Die Seitenaltäre stehen zum
Glück nicht an den Schiffspfeilern, sondern an den Seitenwänden
unter den Fenstern; die antitektonische Tendenz des Rokoko
spricht sich in ihnen sehr unumwunden aus; einige sehen aus wie
aus Korallenriffen aufgebaut; von Feichtimayer und Uebelher. Die
überaus glänzende Kanzel, Holz, hellbraun und gold, von
Joh. Wolfg. van der Auwera und die prachtvollen Abschluß-
gyitter des Lhs. von Galtinger. Verhältnismäßig sehr einfach
die Chorstühle. Glocke 1. H. 13. Jh.
Klostergebäude. An die rom. Epoche erinnert eine kleine Tür
im 2. Geschoß der SWand des südl. Turms, sie führte in einen