Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

Annaberg 
Korridor über den Kreuzgang. Aus letzterem 20 Säulchen von 
brefflicher Arbeit, E. 12. Jh., erhalten. Die Hauptgebäude aus 
17. und 18, Jh. (jetzt Residenz des Fürsten. von Leiningen). 
Bibliotheksaal 1790, Grüner Saal 1795, 
Kathol. Pfarr-K. 1752—54. Ein stattlicher 3sch. Bau in dem im 
Rok. selten angewandten Hallensystem, ähnlich S. Peter in Mainz, 
beide vermutungsweise von Jos. Val. Thoman; das Äußere in 
Quadern von rotem Sandstein, durch Doppelpilaster gegliedert, 
von guter Wirkung die mit der Chorapsis gruppierten Türme. 
Deckengemälde von Zick. Die trefflichen Skulpturen 
des Hochaltars von Joseph Keilwerth aus Würzburg (einem sonst 
unbekannten Künstler); besonders der h. Sebastian durch feine 
Empfindung und ehrliches Naturstudium ‚über die Masse der zeit- 
genössischen Produktion hervorragend. — Klostermühle 1446&. 
(Inschr.) 
Kurmainzisches Amtshaus mit dem Wappen der Erzbischöfe 
Dither v. Isenburg und Berthold v. Henneberg (1475—1504). 
AMORSBRUNN bei Amorbach. UFranken. 
Kapelle. 1521. Geschnitzter Flügelaltar mit der Wurzel 
Jesse, recht gute Arbeit um 1500. Auf einem Nebenaltar Ma- 
donna 2. H. 14. Jh. Got. Freikanzel 1576. 
AMSDORF, Pr. Sachsen: Mansf, Seekreis. 
Dorf-K., rom. Turm zwischen Schiff und Apsis. 
ANNABERG. Sachsen Amtshauptstadt. 
Anna-K. 1499—1520. Hauptbaumeister Peter von Pirna (?), seit 
1515 Jakob von Schweinfurt. —3sch. Halle von 7 Joch auf 56 m L., 
östl. Schluß in 3 parallelen polyg. Apsiden. Die Sschiffe sind fast 
ebenso breit wie das Msch., doch sind die Strebepfll. durchaus nach 
innen gelegt und zwischen sie steinerne Emporen von ca. 2,5 m 
Tiefe eingespannt; die oberhalb ihrer eintretende Raumerweite- 
rung von origineller Wirkung; die Fenster in 2 Geschosse geteilt. 
Noch eigentümlicher die querschiffartige Erweiterung im vor- 
letzten Joch, wo im N und S im Erdgeschoß geschlossene Sa- 
kristeien und über ihnen gegen das Sch. geöffnete Kapp. Die 
Unregelmäßigkeiten durch schräge Stellung der WWand und den 
im SW einspringenden Turm werden im Innern durch eine das 
ganze erste Joch einnehmende Empore ausgeglichen, Breite : Höhe 
— ca. 25:20, die Pfll. sehr schlank, mit einem Abstand von 
ca. 8,3 m. Die Decke mit Beseitigung aller Erinnerung an das 
Kreuzgwb. möglichst als Einheit behandelt; hergestellt von 
Barthel v. Durbach und Conrad v. Buttigen (Büdingen?). Ihre 
Rippen, auch in der Grundrißprojektion gekrümmt (sog. „ge- 
wundene Reihungen“, für die sächsische Architektur dieser Zeit 
bezeichnend), wirken wie ein Geflecht von Weidenruten; ihre An- 
sätze an den Pfll. mit gesuchter Willkür in ungleichen Höhen, auf 
ihren Knotenpunkten phantastisch geformte Schlußsteine. Noch 
raffiniertere Klügeleien am Gwb. der südl. Sakristei. Ausgeprägte 
Spitzbgg, sind überall vermieden. Die Fenster schmal, hoch, nur 
2teilig und mit einfachen, aber ganz schlaffien Fischblasen. Das 
Li
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.