Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

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PAHNSTANGEN. Reuß ä. L. LA Greiz, 
Dorf-K. Die Anlage ganz rom, erhalten; der Turm, wie in diesem 
Gebiet die Regel, über dem Altar. . 
PANNEWITZ. Sachsen AH Bautzen. 
Rittergut 18. Jh., bmkw. geschickte und reizvolle Gruppierung 
der Wohn- und Wirtschaftsräume. 
PAULINZELLA. Schwarzb.-Rudolst. LA Rudolstadt. (D.] 
Benedekt.-Klst.-K. Im Bauernkriege 1525 beschädigt, bald darauf 
verlassen und nach Blitzschlag im 17. Jh. verfallen und zum 
Teil abgebrochen. Dank der Wetterfestigkeit des Materials 
haben sich in den aufrecht gebliebenen Teilen die Formen gut 
erhalten und lassen eine der stilkräftigsten Schöpfungen der 
mittelromanischen Epoche erkennen; KRuinenschönheit und 
Lieblichkeit der Lage in einem heimlichen Waldtal vereinigen 
sich zu einem Eindruck von hohem Reiz. — Gegr. vor 1109. Der 
bestehende Bau beg. 1112 von den aus Hirsau kommenden Mön- 
chen. Bei der Weihe 1132 mindestens die Mönchskirche (Chor, 
Querschiff und Anfang des Lhs.) vollendet. Das Lhs. wahr- 
scheinlich nach längerer Pause vollendet etwa 1160—70. Die 
Vorkirche etwa E. 12. bis A. 13. Jh. — Die Anlage nach dem 
„Hirsauer“, d. i. aus dem burgundischen Cluny herübergenom- 
menen Bauschema: lateinisches Kreuz, zu seiten des Chor- 
quadrums parallele Nebenchöre in gleicher Breite mit den 
Sschiffen des Lhs., Schluß in 3 parallelen halbrunden Apsiden, 
2 weitere an der OSeite der QAschiffsflügel, die ihretwegen etwas 
überhöhtes Quadrat haben. Das Lhs. (Br.:L.=1:2) in 8 Ar- 
kaden. Das erste Stützenpaar Pfll., die folgenden Sl. Über dem 
Pfeilerjoch, im Winkel des Lhs. zum Querhaus waren Türme vor- 
bereitet, sind aber nie ausgeführt worden, Dies alles Hirsauer 
Merkmale. Dazu als Negatives die Abwesenheit von Krypta und 
WChor, welche beiden einer sächs.-thüringischen Kist.-K. dieser 
Zeit nicht hätten fehlen dürfen. An Stelle des WChors Vorhof 
mit 2 Fronttürmen. Ein wichtiges Novum der Aufbau als reine 
Säulenbasilika (bisher nur einmal vorgekommen, in der Moritz-K. 
bei Hildesheim, auch hier unter süddeutschem Einfluß). Die 
Ostteile sind ganz zerstört, konnten aber durch Ausgrabung im 
Gr. festgestellt werden. Die Würfelknaufsäulen des Lhs, gehören 
in der strengen Eleganz ihrer Proportionen und der ausdrucks- 
vollen Schärfe der Linienführung zu den schönsten der ganzen 
Stilperiode. Spezifisch hirsauische Einzelheiten: die Eckzähne 
der Kapitelle, die von jedem Kapitell senkrecht zum Arkaden- 
yesims aufsteigenden und mit diesen gleichartig profilierten 
Leisten, die Umrahmung der kleinen Tür am nördl. Qsch. durch 
Herumführung des Sockelprofiles. Besonderes Interesse nimmt 
das großartige Hauptportal in Anspruch. Es ist im sächs.-thü-
	        
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