Full text: Mitteldeutschland (Band 1)

yebildete Gesims und die über den Mittel- und Eck-Risaliten hohl- 
yeschweiften großen Dächer mit phantastischen Schornsteinen 
sollen exotisch wirken. — Eine symmetrische Wiederholung das 
Bergpalais 17283, — Flüge lbauten 1788—91 von Exner und 
Weinlig. — Das neue Palais 1818—26. — Die Orangerie 
nach 1731, wahrscheinlich von Longuelune. — Derenglisc he 
Pavillon (im englischen Park) 1789, die reizende Innendeko- 
ration in der Art Weinligs. Daneben Statue einer Vestalin 1781 
von Trippel. — Chinesischer Pavillon 1804. 
PINZBERG. OFranken BA Forchheim. 
Kirche. 18. Jh. 1sch. flachgedeckt. Reiche Rok.Ausstattung. 
Der Kirchhof umgeben von hoher Verteidigungsmauer, der 
untere got., oben bar. Glockenturm dient als Tor. 
PIRNA. Sachsen Amtshauptstadt. 
Stadt-K. S. Marien. Schon die vorangehende K. war bedeutend; 
die Urkunden nennen 15 Altäre von 1338—1462. Von ‚einem 
1466 begonnenen Neubau der unregelmäßig in die SWEcke ein- 
geschobene Turm. Der Hauptbau 1502—1546. — Hallenkirche 
mit schwach ausgebildetem Chor; die Ssch. schließen gerade mit 
abgeschrägten Ecken, das Msch. mit 3 Seiten des 8Ecks. Der 
47 m lange Hauptbau geteilt in 7 Joche. Gesamtbreite 25 m, die 
Ssch. wenig schmäler als das Msch., H. 18 m. Also sehr weite 
und freie Raumverhältnisse. Die Seckigen Pfll. von äußerster 
Schlankheit. Die in der Erzgebirgsschule zum Prinzip erhobene 
Vereinheitlichung der Decke durch Verwischung der Jochein- 
teilung noch konsequenter als dort durchgeführt; Grundform des 
Gwb. % kr. Tonne mit Stichkappen, darauf einmaschiges Rippeu- 
netz im Msch., Sterne in den Asch. Im Chorpolygon die Rippen 
von den Kappen ganz abgelöst und in kräuselnde Verschlingun- 
gen („gewundene Reihungen“) gebracht, etwa an Hobelspäne er- 
innernd; die tiefsten Ausläufer ganz naturalistisch als Baum- 
stämme charakterisiert; „wilde Männer“ klettern an ihnen empor; 
die Kappen mit Rankenwerk bemalt. (Auch an den Gewölhbe- 
anfängern des Lhs. befanden sich 12 Freifiguren, 1778 abge- 
schlagen). Fenster hoch, schmal, mit abgeflachtem Spitzbg. ge- 
schlossen, Maßwerk spärlich und matt. Als Beispiel spätest- 
yotischer Formengebung bmkw. die Sakristeitür. An der NSeite 
Renss.Emporen von 1570. 
Altarwerk aus Sandstein 1611 von David Schwenke, Skulp- 
turen von Antonius v. Saalhausen; 10 m hoch, 5 m br., ursp. reich 
in Farbe und Gold staffiert; an der Staffel Abendmahl zwischen 
Geburt und Kreuzigung; in der Mitte des Hauptgeschosses Sint- 
Aut und Auferstehung des Herrn, seitlich Jakobsleiter und Elias 
Himmelfahrt; an der Staffel des Obergeschosses die Geschichten 
des Jonas und Simson, in dem Hauptfeld Christi Himmelfahrt. —- 
Kanzel aus Sandstein 1543 verkünstelt spgot., Schalldeckek 
1576. — Taufstein 1561, Fuß 1802 (der alte zeigte Kinder- 
gruppen wie in Annaberg). — Unter den zahlreichen Grab- 
steinen und Ep jtaphen mehrere hervorragende Stücke: 
— 301 — 
Pir
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.