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alle Stützen sehr leicht (beinahe an Holzstruktur erinnernd).
Qchwerer die im freien Mittelraum in zwei Absätzen zum Haupt-
yeschoß sich emporschwingenden Treppenrampen. Sie treffen in
ainem mächtigen Mittelmotiv (vgl. die gleichzeitige Treppe Neu-
manns in Ebrach) zusammen und führen durch einen kleinen,
besonders gut gelungenen Vorsaal in den Festsaal. Dieser
geht durch beide Obergeschosse. An den Wänden wechseln
Pilaster und Vollsäulen aus Marmor (nicht stucco Justro); das
Kranzgesimse von willkürlich gebildeten Bogen durchbrochen;
eine sehr große, durch Stuck und Malerei bewegte Kehle führt
zum freskierten Spiegel über. (Schon 1735 fand Wilhelmine von
Bayreuth diesen gravitätischen Pomp zu kirchenähnlich; heute
stört die schlecht erneuerte Farbe.) Die sala terrena als Grotte
phantastisch dekoriert, sehr gut in ihrer Art. — Die Parade-
zimmer haben ihre Wandbekleidung mit Damast- und Leder-
tapeten meist verloren; gut erhalten der Deckenstuck und die
zierlich eingelegten Fußböden; ganz intakt und in der Farben-
stimmung (viel blau und gelb) überaus reizend und originell das
Porzellankabinett. — Deckenfresko im Treppenhaus 1718 von
J. R. Byß, das gleiche im Saal von Rotmeyer, die Architektur-
malerei neben der sala terrena und im Mittelsaal des Marstalls
von Fr. Marchini, die Grisaillen .im Treppenhaus von J. Geb-
hardt, anderes von Strudel, Kaul, Benkowich, Lazarini; die
Stuckaturen von Daniel Schenk und Gg. Hennicke. — Sehr be-
deutend waren die Gartenanlagen; sie sind A. 19. Jh. „englisch“
amgearbeitet. — Die große, früher über Deutschland hinaus be-
rühmte Gemäldegalerie hat M. 19. Jh. ihre wertvollsten
Stücke durch Verkauf verloren, ist aber noch immer beachtens-
wert. In der Bibliothek u. a. reichhaltige Reihe architektonischer
Publikationen.
POMSSEN. Sachsen AH Grimma.
Dorf-K. rom. Anlage. — Die Ausstattung, ren$S. und bar., gibt
ein malerisches Ensemble, auch sind einzelne Stücke für sich
bmkw. Großes Sandsteinepitap h der Familie v. Ponickau
1560; 18 weitere Denkmäler dieser Familie bis 1725.
PONICKAU.. Sachsen AH Großenhain,
Dorf-K. Einfacher flachgedeckter Bau mit großem Turm von
1726. — Flügelaltar, geschnitzt und gemalt, A. 16. Jh.,
nicht übel. Mehrere Denkmäler 18, Jh.
PONITZ. Sachsen-Altenburg LA Altenburg.
Dorf-K., älteste Teile 14, Jh., 1653 durchgreifend umgebaut. —
Gedenktafeln 1593 und 1618 in tüchtiger Renss.
Schloß, 1574, stattliche Außenerscheinung. _
PORSTENDORF. Sachsen-Weimar. VB Apolda.
Schloß. Ehemals Wirtschaftshof des Klst. Pforta, umfangreiche
Baugruppe meist aus 18. Jh.
POSA. Pr. Sachsen Kr. Zeitz. .
Ehem, Benedikt.-Klst.-K. Die Nachgrabungen von 1875 und 1899
ergaben für den Chor (gew. 1122) eine mit Paulinzelle genau über-
Dehio, Handbuch. I. Bd.